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Zehn Jahre nach dem Start: Hubble bleibt für die NASA ein Lichtblick

Astronomie|Physik

Zehn Jahre nach dem Start: Hubble bleibt für die NASA ein Lichtblick
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Cape Canaveral – Die NASA hatte in den letzten Monaten nicht viel Grund zum Feiern: Zwei ehrgeizige Marsmissionen scheiterten, die amerikanische Raumfahrtbehörde musste eingestehen, dass sie sich wohl einfach etwas übernommen hatte. Ein Lichtblick in dieser düsteren Zeit ist das Weltraumteleskop Hubble.

Zehn Jahre nach seinem Start am 24. April 1990 an Bord der Raumfähre Discovery begeistern die gestochen scharfen Bilder zehn Milliarden Lichtjahre entfernter Galaxien und Schwarzer Löcher noch immer Wissenschaftler in aller Welt. Und nach Einschätzung der NASA kommen die aufregendsten Entdeckungen noch, bevor Hubble gegen Ende des Jahrzehnts vom Weltraumteleskop der nächsten Generation (NGST) abgelöst wird.

Doch auch die Hubble-Erfolgsgeschichte hatte für die NASA mit einer Pleite angefangen. Kurz nach dem Start musste sie feststellen, dass der Hauptspiegel des Teleskops um 1/50 einer Haaresbreite verbogen war. Dies hatte zur Folge, dass die Aufnahmen des Alls seltsam unscharf wirkten. Die NASA, die wieder einmal versucht hatte zu sparen und auf eine gründliche Endkontrolle verzichtet hatte, musste bitteren Spot einstecken. Der Talk-Show-Star Jay Leno etwa scherzte: «Mit Hubble ist alles in Ordnung, nur das Universum ist ganz verschwommen.»

Doch nachdem Astronauten dem Teleskop im Dezember 1993 in einer aufwendigen Reparatur ein paar «Kontaktlinsen» einsetzten, nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Der Spott verschwand aus den Schlagzeilen und dafür reihten sich die Rekorde aneinander: «Hubble entdeckt riesiges Schwarzes Loch», «Hubble liefert Superbilder von Supernova», «Hubble zeigt spektakulären Sturm auf Saturn», «Hubble findet lange gesuchten Kometen am Rand des Sonnensystems», «Hubble liefert Hinweise auf Entstehung des Universums», «Hubble macht Postkarten vom Rande des Weltraums und der Zeit», «Hubble gelang tiefster Blick ins Weltall».

1997 musste Hubble noch einmal gewartet werden und dann folgte im vergangenen Dezember eine weitere Verjüngungskur, bei der mehrere Gyroskope ausgewechselt wurden, die das Teleskop auf Kurs halten. Die Astronauten brachten außerdem eine neuartige «Isolierhaut» an, mit der die alte Außenhülle geflickt wurde, und verpassten Hubble ein «Gehirntransplantat», wie NASA-Chefwissenschaftler Ed Weiler es bezeichnet: Der Hauptcomputer wurde durch einen moderneren Rechner ersetzt. Damit soll Hubble für die nächsten Jahre wieder fit sein. Die vermutlich letzte Wartung ist für das Jahr 2004 geplant, dann soll Hubble, um weitere Kosten zu sparen, seine Arbeit ohne Außenhilfe weiter verrichten. Bis dahin wird die Mission nach Schätzungen sechs Milliarden Dollar (zwölf Milliarden Mark) verschlungen haben. Eine ungerechtfertigt hohe Summe, meinen manche Wissenschaftler. Sie beklagen, dass Hubble zu Lasten anderer Forschungsprojekte zu viel Aufmerksamkeit und zu viel Geld gewidmet würden. Die Hubble- Anhänger verweisen dagegen darauf, dass das Teleskop bis jetzt schon fast 300 000 Aufnahmen von 13 000 Objekten im All gemacht hat – viele davon auch für Nichtexperten so atemberaubend, dass die Astronomie für die breite Öffentlichkeit an Faszination gewonnen habe. Das Observatorium habe außerdem die Grundlage für mehr als 2 400 wissenschaftliche Veröffentlichungen geliefert.

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Hinzu kommen jetzt auch noch ein paar Leckerbissen für Briefmarkensammler: Rechtzeitig zum zehnten Jahrestag wurde auf einer Feier der NASA und der US-Post eine Sondermarkenserie mit den schönsten Fotos Hubbles präsentiert.

Thomas Müller, dpa, bdw
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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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