Einige längere Zyklen, mit einer Dauer von 256, 64, 19 und 12 Jahren führen die Forscher auf astronomische Einflüsse zurück. Zusätzlich entdeckten sie in den Daten einen bislang unbekannten Sieben-Jahres-Zyklus wie er in der Bibel in der Geschichte von Josef erwähnt wird. Die sieben fetten und sieben mageren Jahre, die den Ägyptern damals zu schaffen machten, seien womöglich auf die so genannte Nordatlantische Oszillation zurückzuführen, schreiben die Forscher um Kondrashov.
Dieser Klimazyklus, dessen Stärke anhand des Luftdruckunterschieds zwischen Island und den Azoren bestimmt wird, beeinflusst das Wetter bis in den Mittelmeerraum und Nordafrika. Die Nordatlantische Oszillation weist ebenfalls einen siebenjährigen Rhythmus auf: Luftdruck auf Meereshöhe und Meeresoberflächentemperaturen im Nordatlantik sowie die Stärke der Oszillation schwanken im Takt von sieben Jahren.
Ein weiteres Ergebnis: In den vergangenen anderthalb Jahrtausenden gab es im Quellgebiet des Nils einige abrupte Klimawechsel. Das lasse befürchten, dass auch in naher Zukunft drastische Veränderungen auftreten könnten.
Dmitri Kondrashov, Yizhak Feliks, Michael Ghil: “Oscillatory modes of extended Nile River records (A.D. 622?1922)”, GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 32, L10702, doi:10.1029/2004GL022156