2007 zeigte eine Studie von Forschern um William Bottke, dass die Asteroiden der Baptistina-Familie wahrscheinlich vor 160 Millionen Jahren durch den Zusammenstoß eines 170 Kilometer großen Kleinplaneten mit einem 60 Kilometer großen Objekt entstanden war. Beide zerplatzten in hunderttausende von Trümmerstücken. Das größte davon ist der Namensgeber der Familie, der Asteroid Baptistina mit einem Durchmesser von 40 Kilometern. Einige hundert Bruchstücke hatten demnach einen Durchmesser von mehreren Kilometern. Einer dieser Irrläufer kollidierte der Theorie zufolge vor 65 Millionen Jahren mit der Erde und löste das Massensterben aus, dem die Dinosaurier zum Opfer fielen. Ein anderes Trümmerstück könnte bereits vor 100 Millionen Jahren auf dem Mond gelandet sein, wodurch der Krater Tycho entstand.
Masiero und seine Kollegen untersuchten jetzt 120.000 Asteroiden mit dem Infrarot-Teleskop Wise (Wide-field Infrared Survey Explorer), um ihre Größe genauer zu bestimmen. Darunter waren auch 1.024 Mitglieder der Baptistina-Familie. Aus Größe, Helligkeit und Bahnkurven der Asteroiden konnten die Forscher ermitteln, wie lange die Kollision her ist, bei der sie entstanden: Kleine Asteroiden verstreuen sich schneller im All, weil verschiedene Stör-Einflüsse sich stärker auswirken. Dem Ergebnis zufolge liegt die Baptistina-Kollision eher 80 als 160 Millionen Jahre zurück.
?Damit gehört der Untergang der Dinosaurier weiterhin zu den ungeklärten Fällen?, sagt Lindley Johnson von der Nasa. Die Daten der Mission könnten aber vielleicht doch noch Klarheit in die Sache bringen. Aus den umfangreichen Ergebnissen wollen die Forscher um Masiero nun eine Art Asteroiden-Stammbaum herstellen. ?Wir verfeinern jetzt unser Bild davon, wie die Asteroiden im Hauptgürtel zusammenkrachten und sich vermischten?, sagt der Teamleiter.