Dinosaurier haben im Gegensatz zu den heute lebenden Reptilien nach dem Schlüpfen aus dem Ei einen frühen Wachstumsschub durchgemacht, erklärt Kevin Padian von der University of California in seinem Artikel. Das haben Padian und seine Kollegen anhand von Analysen der langen Röhrenknochen herausgefunden. Der Wachstumsschub verkürzte sich bei den frühen Vögeln, sie blieben daher kleiner. Gleichzeitig verlängerte sich bei ihnen die auf den Schub folgende Reifungsphase. Moderne Vögel sind aber wieder zu dem schnelleren Wachstum zurückgekehrt. Sie sind unglaublich schnell ausgewachsen. Diese Zusammenhänge könnten erklären, warum ältere Exemplare des Archaeopteryx doppelt so groß sind wie jüngere Individuen, während beispielsweise ganze Schwärme von Staren über nahezu alle Altersstufen gleich groß sind.
In einem weiteren Artikel sagen Gregory Erickson von der Florida State University und seine Kollegen, dass die Dinosaurier ein einzigartiges Wachstumsmuster hatten: Kleine Dinosaurier tendierten zu einem langsameren Wachstum, während die größten Dinosaurier die Kilos geradezu anhäuften. Die Evolution der Vögel habe nun diese Wachstumsraten verändert, um kleinere Größen zu erreichen. In einer zweiten Phase hätten die Vögel dann die höchsten Wachstumsraten aller Wirbeltiere entwickelt.