Martin Dameris vom Institut für Physik der Atmosphäre in Wessling und seine Kollegen konnten nun jedoch zeigen, dass dieser Wiederanstieg wohl nur von kurzer Dauer war und eine langfristige Stabilisierung erst nach dem Jahr 2008 zu erwarten ist. Zu diesem Ergebnis kamen sie mit einem Klimamodell, das die wesentlichen Faktoren für die Veränderung der Ozonschicht enthält. Das sind nicht nur die schädlichen FCKW-Gase, sondern auch Gas aus Vulkanausbrüchen, andere Klimafaktoren und die Aktivität der Sonne.
Die Sonnenstrahlung ist nicht immer gleich stark. Vielmehr unterliegt ihre Aktivität einem Zyklus, der sich alle elf Jahre wiederholt. Das beeinflusst auch die Ozonschicht, denn in der Erdatmosphäre spaltet die Sonnenstrahlung Sauerstoffmoleküle in einzelne Atome, die sich wiederum mit anderen Sauerstoffmolekülen in der Umgebung zu Ozon vereinigen. In einer Phase geringer Aktivität wird daher weniger Ozon produziert.
Dieser Faktor war in dem Klimamodell der Forscher um Dameris entscheidend: Der beobachtete zögerliche Anstieg der Ozonkonzentration war demnach durch ein Maximum der Sonnenaktivität begründet. Momentan werde die solare Strahlung zunehmend schwächer und daher verzögere sich die Erholung der schützenden Hülle, so die Wissenschaftler. Erst nachdem die Sonne ihr Aktivitätsminimum im Jahr 2008 durchschritten hat, könne eine dauerhafte Wiederherstellung der Ozonschicht eintreten, prognostizieren die Forscher.