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Vulkanische Wirtschaftskrise

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Vulkanische Wirtschaftskrise
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Obwohl es einer der stärksten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts war, erreichte die Explosion des Mount St. Helens 1980 nicht die Wirkung der Huaynaputina-Eruption. Bild: Mike Doukas, US Geological Survey
Die Eruption des peruanischen Vulkans Huaynaputina im Jahr 1600 hat Hungersnöte in Europa ausgelöst. Das vermuten amerikanische Geologen nach der Untersuchung historischer Aufzeichnungen aus den Jahren nach dem Ausbruch. Demnach kam es im Jahr nach der Eruption zu Kälteeinbrüchen und Ernteausfällen in Europa und Asien. Auslöser für die Klimaabkühlung könnten die großen Schwefelmengen gewesen sein, die der Huaynaputina bei seinem Ausbruch in die Atmosphäre beförderte, vermuten Kenneth Verosub und Jake Lippman von Universität von Kalifornien in Davis.

Als der im südlichen Hochland Perus gelegene Huaynaputina im Jahr 1600 explodierte, hatte das katastrophale Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung: Die gewaltige Eruption schleudere Asche auf die umliegenden Dörfer und kostete rund 1.500 Menschen das Leben. Das darauf folgende Jahr ging in der nördlichen Hemisphäre als eines der kältesten seit vielen Jahrhunderten ein, berichten die amerikanischen Forscher. Auch die kleine Eiszeit, wie die Periode zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert manchmal bezeichnet wird, könnte mit dem Ausbruch des Huaynaputina zusammenhängen, vermuten Verosub und Lippman.

In erster Linie interessierten sich die beiden Forscher aber für die Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf die globale Ökonomie. Im Jahr 1601 fanden sie dabei eine besondere Häufung von Missernten: So habe in Schweden und Russland ein besonders harscher Winter zu großen Einbußen bei der Ernte geführt. Auch für Frankreich und Japan fanden die Forscher Belege für eine Klimaabkühlung im Jahr nach dem Ausbruch.

Neben den Auswirkungen auf die Landwirtschaft sehen die Forscher aber auch noch andere ökonomische Einflüsse des Vulkanausbruchs: So hätten Schiffe im Jahr 1601 die Strecke von Mexiko zu den Philippinen deutlich schneller zurückgelegt als bis dahin üblich ? für die Forscher ein Hinweis auf veränderte Windmuster, die mit dem Ausbruch zusammenhängen könnten. Um die weltweiten Auswirkungen der Vulkaneruption noch eindeutiger belegen zu können, wollen die Forscher als nächstes historische Daten aus China und aus der Zeit der spanischen Kolonien untersuchen.

Nature Onlinedienst, DOI:10.1038/news.2008.747 ddp/wissenschaft.de ? Markus Zens
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