Die Untersuchungen zeigten, dass Kalzium wie erwartet vor allem in den Knochen zu finden war. Zink kam vor allem in dem Gestein rund um die Fossilien vor. Beim Confuciusornis-Fossil fand sich Kupfer vor allem in den versteinerten Federn. Allerdings nicht überall: Vor allem die Daunenfedern am Körper des Vogels enthielten viel Kupfer, die Flugfedern dagegen nur an den Spitzen. “Unsere Methode erlaubt es nicht, konkrete Farben zu ermitteln, sondern nur die Konzentration und Verteilung von Pigmenten”, sagt Peter Dodson, einer der Autoren. “Aber wir können Muster erkennen und zum Beispiel Schlüsse über die Tarnung eines Tiers ziehen.”
Um nachzuweisen, dass die Kupferteilchen tatsächlich Überreste von Farbpigmenten sind, untersuchten die Forscher noch weitere Fossilien und auch Federn heutiger Vögel mit der Synchrotron-Methode. Auffällige Kupfer-Häufungen fanden sie zum Beispiel im Tintensack eines versteinerten Tintenfischs und in den Augen fossiler Fische.
In den letzten Jahren haben Paläontologen bereits einige Fortschritte dabei gemacht, die Färbung von Dinosauriern zu rekonstruieren. So hatten sie zum Beispiel in einigen Fossilien mikroskopisch kleine Farbbeutel innerhalb von Zellen entdeckt, sogenannte Melanosomen. Aus deren Form konnten sie indirekt auf die Färbung schließen. Allerdings überleben diese winzigen Zellbestandteile den Prozess der Versteinerung häufig nicht. Die neue Methode von Wogelius ist wahrscheinlich robuster: Das Kupfer, das vor 120 Millionen Jahren ein Bestandteil der Federn war, wird von Bakterien nicht angetastet und bleibt im Gestein, auch wenn die komplexen Pigment-Moleküle sich zersetzen.