Doch dieses Konzept sollte erweitert werden, schreiben Kane und Gelino. Nach dem klassischen Konzept umfasst die bewohnbare Zone im Sonnensystem nur einen relativ schmalen Gürtel, in dem allein die Erde und in manchen Modellen auch der Mars kreist. Die beiden Forscher glauben aber, dass auch Planeten, die sich nur zeitweise in der habitablen Zone aufhalten, für Leben geeignet sein könnten.
Einige der in den letzten Jahren entdeckten Exoplaneten bewegen sich auf langgestreckten Bahnen, deren Abstand von ihrer Sonne variabel ist. ?Solche Planeten verbringen vielleicht nicht die gesamte Zeit in der bewohnbaren Zone?, sagt Kane. ?Es gibt womöglich Welten, die sich für kurze Perioden zwischen langen, kalten Wintern aufheizen. Auf anderen könnte es kurze Episoden mit sehr heißen Bedingungen geben.? Auch wenn sich solche Planeten sehr von der Erde unterscheiden, müssen sie deshalb nicht tot sein, so die Forscher. Auch auf der Erde gebe es Organismen wie Bakterien, Sporen oder Flechten, die lange, kalte Zeiträume überdauern und danach wieder zum Leben erwachen können.
Auch große Monde, die um riesige Gasplaneten kreisen, könnten Organismen beherbergen. ?Es gibt Unmengen von Riesenplaneten da draußen, und jeder von ihnen könnte Monde haben, so wie die Riesenplaneten unseres Sonnensystems?, sagt der Forscher. Kreist ein Gasplanet in der bewohnbaren Zone, dann müssten im Prinzip auch seine Monde lebensfreundlich sein.
Obwohl sie inzwischen eine Reihe von interessanten Planeten gefunden haben, können die Forscher erst dann Genaueres über die Lebensfreundlichkeit sagen, wenn sie die Zusammensetzung der Atmosphäre kennen. Wie drastisch sich zwei Welten mit gleichen Ausgangsvoraussetzungen entwickeln können, zeigt nicht zuletzt das Beispiel von Venus und Erde. Während jeder Winkel der Erde von Organismen besiedelt ist, herrschen auf der Venus-Oberfläche höllische 400 Grad Celsius.