Dabei stießen die Forscher auf Ridge A, das einen idealen Platz für eine Sternwarte darstellt: Von hier aus aufgenommene Himmelsbilder könnten dreimal schärfer sein als alle bisher von der Erde aus aufgenommenen Bilder. Ridge A ist ein extrem kalter und trockener Ort: Im Winter liegen die Temperaturen im Durchschnitt bei minus 70 Grad, der Wassergehalt der Luft ist verschwindend gering. Gleichzeitig ist der Ort extrem ruhig: Es gibt hier sehr wenig atmosphärische Turbulenzen, die anderswo auf der Erde dazu führen, dass die Sterne zu blinken scheinen. “Es gibt hier so gut wie keinen Wind und auch fast kein Wetter”, sagt Saunders. “Außerdem ist der Himmel sehr viel dunkler als anderswo.”
Ridge A liegt im australischen Territorium der Antarktis. Der ideale Ort für eine Sternwarte befindet sich jedoch nicht am höchsten Punkt des Plateaus ? dem sogenannten Dom A ? sonders 150 Kilometer entfernt an einem flachen Bergrücken. Die genaue Position beträgt 81,5 Grad Süd und 73,5 Grad Ost. “Dieser Platz ist besser als jeder andere in der Antarktis für eine Sternwarte geeignet”, sagt Saunders. “Außerdem ist er den bisher besten Sternwarten, die auf hohen Gipfeln in Chile oder Hawaii liegen, deutlich überlegen.”
Das Interesse an möglichen astronomischen Beobachtungsstätten in der Antarktis ist seit 2004 deutlich angestiegen. Damals entdeckten Forscher von der University of New South Wales, dass ein Teleskop in der Antarktis fast genauso gute Bilder aufnehmen kann wie das Hubble-Teleskop im Weltraum. Die australischen Astronomen wollen sich nun europäischen und chinesischen Bemühungen anschließen, die erste große Sternwarte in der Antarktis zu errichten.