Um den zugehörigen Meteoriteneinschlag zu datieren, machten sich von Frese und Potts die Tatsache zunutze, dass der Pfropfen immer noch sichtbar ist. Denn da die Erde geologisch aktiv sei, werde mit der Zeit der ursprüngliche Zustand des Erdinnern wieder hergestellt ? der Pfropfen verschwinde also, erklären die Forscher. “Nach dem, was wir über die geologische Geschichte dieser Region wissen, muss der Wilkesland-Pfropfen vor ungefähr 250 Millionen Jahren entstanden sein”, erklärt von Frese. Die geschätzte Einschlagszeit fällt mit dem großen Massensterben am Ende des Perms zusammen, bei dem rund 70 Prozent aller Arten ausstarben. “Die durch den Einschlag verursachten Veränderungen müssen eine hoch ätzende Umwelt geschaffen haben, in der es nicht einfach war, zu überleben”, so von Frese.
Der Meteorit hatte vermutlich einen Durchmesser von bis zu 50 Kilometern und war damit vier bis fünf Mal größer als derjenige, der als Auslöser des Dinosauriersterbens vor 65 Millionen Jahren gilt. Aus diesem Grund müsse der Schaden durch den Wilkesland-Meteoriten katastrophale Ausmaße gehabt haben, meint von Frese ? wie das große Massensterben am Ende des Perms. Doch der Aufprall des kosmischen Körpers hat laut den Wissenschaftlern auch indirekte Auswirkungen gehabt. So soll er im östlichen Indischen Ozean zur Bildung eines Grabens beigetragen haben, der direkt durch den Wilkesland-Krater führt. Dieser Graben habe schließlich dazu geführt, dass sich Australien vor rund 100 Millionen Jahren vom Superkontinent Gondwana abgespalten habe und nach Norden gedriftet sei, sagen die Forscher.