Ein neues Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt interessante Details einer bizarren Wolke, dem planetaren Nebel NGC 6302. Die schwimmringförmige Explosionswolke umgibt einen extrem heißen, sterbenden Stern, der selbst nicht zu sehen ist.
Der Schmetterlings-Nebel weckt das Interesse der Astronomen, weil er eine ungewöhnliche Zusammensetzung hat: Er enthält neben Kohlenwasserstoffen auch Karbonatmineralien wie Kalzit, die sich auf der Erde nur in einer wässrigen Umgebung bilden können. Ihre Anwesenheit im Weltall, wo kein flüssiges Wasser vorhanden ist, belegt, dass es womöglich noch andere Mechanismen gibt, durch die Karbonate entstehen können. Außerdem sind in der Wolke Wassereis und Eisen enthalten.
“Diese Mixtur von Mineralien und Eis, Hagelkörnern und kleinen Staubteilchen hat unser Interesse geweckt”, sagt Albert Zijlstra von der University of Manchester, der einen Artikel zum Schmetterlings-Nebel geschrieben hat. “Sehr wenige Himmelskörper haben eine so gemischte Zusammensetzung.”
Wie der dichte, dunkle Ring um den Stern entstanden ist, bleibt bislang ein Rätsel für die Astronomen. Sie nehmen an, dass die Staubmassen vor 10.000 Jahren ausgestoßen wurden. Wie lange der Ring in der Umgebung des 250.000 Grad Celsius heißen, vor allem im ultravioletten Licht leuchtenden Sterns überleben kann, ist ungewiss. Der Schmetterlings-Nebel befindet sich 4000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion.
Ute Kehse