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Raumfahrt: Lebenspuren vom Mars

Astronomie|Physik

Raumfahrt: Lebenspuren vom Mars
Im August meldeten Wissenschaftler von der NASA eine Sensation. Sie glaubten, erstmals Spuren außerirdischen Lebens gefunden zu haben. In einem faustgroßen Meteoriten, der vor rund 15 Millionen Jahren aus der Mars-Oberfläche herausgeschlagen wurde und aufs Antarktis-Eis fiel, hatten sie winzige fadenförmige Gebilde entdeckt – ein Hundertstel so klein wie ein menschliches Haar.

Die “Mikrowürmchen” ähneln in ihrer Form versteinerten Bakterien, wie sie in uraltem irdischem Gestein vorkommen. Auch ihr Alter von überschlägig 3,6 Milliarden Jahren entspricht dem der ältesten irdischen Mikrofossilien.

Zwei weitere Indizien veranlaßten die NASA-Forscher, ihren Fund als Sensation zu feiern. Zum einen konnten sie in dem Mars-Brocken polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe nachweisen – organische Substanzen, die unter anderem bei der Zersetzung von Mikroben entstehen. Zudem sind die aus Karbonat bestehenden “Würmchen” von Magnetit und Eisensulfid umgeben. Das sind Minerale, die auch beim Stoffwechsel irdischer Mikroorganismen ausgeschieden werden.

Dennoch zweifeln manche Experten, daß es sich bei den Winzlingen tatsächlich um Lebensspuren handelt. Vielleicht sind die Strukturen nur eine Laune der unbelebten Natur. Denn jede der gefundenen Substanzen könnte auch auf nicht-biologischem Weg entstanden sein. Die NASA-Forscher stützen ihre These allein auf das Zusammentreffen aller genannten Indizien. Wenn sie recht behalten, würde das bedeuten: Auf Erde und Mars ist zeitgleich Leben entstanden – knapp eine Milliarde Jahre nach der Geburt der Geschwisterplaneten.

Während jedoch auf der Erde Flora und Fauna aufblühten, wurde die Marsoberfläche immer lebensfeindlicher. Die wärmende Gashülle mitsamt dem Wasser verschwand fast vollständig im Weltraum, und die Temperaturen auf dem Roten Planeten fielen weit unter den Gefrierpunkt, bis auf minus 120 Grad Celsius.

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Ob das frühe Leben – wenn es denn existierte – in dieser unwirtlichen Umgebung bis heute durchhielt, ist fraglich. Mars-Sonden, die 1976 bei den “Viking”-Missionen weich niedergingen, suchten jedenfalls vergeblich. Möglicherweise sammelten sie ihre Proben an völlig falscher Stelle. Tief unter der Oberfläche des Planeten, so spekulieren jedenfalls Optimisten, könnten Lebewesen vielleicht eine Zuflucht gefunden haben. Zwei Marsmissionen starten 1996 erfolgreich, eine scheitert. Das bdw-Highlight “Aufbruch zum Mars” informiert über die Ereignisse und läßt Sie mit Videos und Animationen direkt bei den Ereignissen dabei sein.

Klaus Jacob
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