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Raubsaurier erfanden den Doppeldeckerflug

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Raubsaurier erfanden den Doppeldeckerflug
Der Microraptor gui, ein knapp einen Meter großer gefiederter Dinosaurier aus China, glitt mit Doppeldeckerflügeln von Baum zu Baum. Das vermuten der Paläontologe Sankar Chatterjee und der pensionierte Luftfahrtingenieur R. Templin.

Chinesische Paläontologen, die das Fossil vor zwei Jahren in der Provinz Liaoning entdeckt hatten, stellten fest, dass der Microraptor nicht nur an den vorderen Extremitäten, sondern auch an den Beinen asymmetrische Federn besaß, die zum Fliegen geeignet waren. Sie nahmen an, dass die vier Flügel des kleinen Sauriers, der in der frühen Kreidezeit vor 125 Millionen Jahren lebte, ähnlich wie bei Libellen angeordnet waren.
Chatterjee und Templin vermuten jedoch, dass der Microraptor eine andere Flugtechnik einsetzte: den Doppeldeckerflug.

Da Dinosaurier ihre Beine nicht zur Seite spreizen konnten, sei das Libellenmodell wenig wahrscheinlich, berichteten die Forscher. Stattdessen habe der Microraptor seine Beine unter dem Körper gehalten. Dadurch habe er einem Doppeldeckerflugzeug geähnelt, bei dem die untere Tragfläche kleiner ist als die obere.

Modellrechnungen der beiden Forscher zeigen, wie der Microraptor sich durch die Lüfte bewegte: Die Echse kletterte mit Hilfe seiner Klauen auf Bäume und stürzte sich anschließend aus den Wipfeln kopfüber in die Tiefe. Wenn er genug Fahrt aufgenommen hatte, bildete sich ein Auftrieb unter den Flügeln, so dass der Flug wieder nach oben ging ? zum nächsten Baum, auf dem der Microraptor dann landen konnte. Diese Flugtechnik war äußerst energiesparend: Mit den Flügeln zu schlagen brauchte der Dino nicht.

“Es ist bemerkenswert, dass der Vogelflug womöglich ebenso wie die Luftfahrt eine Doppeldeckerphase durchmachte, bevor der Flug mit einer einzigen Tragfläche erfunden wurde”, sagte Chatterjee.

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Ob der Microraptor und die anderen gefiederten Dinosaurier tatsächlich ein Federkleid besaßen, ist allerdings umstritten: Ein amerikanischer Forscher hat kürzlich Anzeichen dafür entdeckt, dass es sich bei den vermeintlichen Federn um zersetzte Hautreste handelt.

Ute Kehse Sankar Chatterjee (Texas Tech University) und R. Templin: Bericht auf der Jahrestagung der Geological Society of America in Salt Lake City
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