Der letzte Akt ließ nicht lange auf sich warten: Am 7. Dezember 1995 erreichte die Raumsonde Galileo nach sechsjähriger Reise durch unser Planetensystem ihr Ziel, den Gasriesen Jupiter.
Auf ihm entdeckte 1995 das Hubble-Weltraumteleskop überraschend eine äußerst dünne sauerstoffhaltige Atmosphäre. Der Druck beträgt an der Oberfläche zwar nur eine hundertmilliardstel Atmosphäre. Interessant ist jedoch ihre vermutliche Entstehung: Der energiereiche UV-Anteil des Sonnenlichts spaltet an der Oberfläche Wassermoleküle (H2O). Während sich der leichte Wasserstoff (H) in den Weltraum verflüchtigt, bleibt der Sauerstoff (O) zurück und sammelt sich als Atmosphäre an.
Jüngst gelang auch der Nachweis einer ähnlich dünnen Sauerstoffatmosphäre auf dem Nachbarmond Ganymed. An Leben ist indes auf diesen beiden Himmelskörpern kaum zu denken – dafür ist die Atmosphäre zu dünn und die Temperatur um minus 130 Grad Celsius zu frostig.
Auf den Galileo-Aufnahmen erkennt man 10 bis 20 Kilometer breite Gräben, die aussehen wie Autobahnen. Im Mittelteil verläuft eine dunkle Linie und parallel dazu links und rechts jeweils ein heller Streifen. Die Forscher nennen diese Gräben “Triple Bands”, Dreifachbänder (s. Bild). Diese Bänder haben vermutlich eine tektonische Ursache: Durch Verschiebung des Eises bricht eine Spalte auf, aus der Wassermatsch hervorquillt oder ein Gemisch aus Gas, Gestein und Eis herausschießt. Vielleicht – so eine Hypothese – wird im Laufe einer solchen Eruption immer reineres Eis gefördert, das sich links und rechts der Spalte als weiße Schicht ablagert. Dies könnte die dunklen und hellen Streifen der Triple Bands erklären.