McSween und seine Kollegen untersuchten dazu den sogenannten “Shergotty-Meteoriten”, der vom Mars stammt und 1865 in Indien gefunden wurde. Der fünf Kilo schwere Basaltbrocken enthält zwar nur sehr wenig Wasser, die Forscher konnten jedoch anhand von Laborexperimenten belegen, dass sich einige Minerale in dem Meteoriten nur in einer wässrigen Umgebung gebildet haben können. Wie die Forscher im Wissenschaftsjournal Nature berichten, könnte das Magma auf dem Mars vor der Eruption bis zu zwei Prozent Wasser enthalten haben.
Den Untersuchungen zufolge drang heiße Magma wahrscheinlich aus großen Tiefen an die Oberfläche des Mars. In etwas flacheren und kälteren Regionen des Marsmantels traf das Magma auf wasserreiche Minerale, die sich durch die Hitze zersetzten. Das Wasser löste sich daraufhin im Magma. Als die Glutmasse an die Oberfläche kam, sank der Druck und der Wasserdampf entwich – ähnlich der Kohlensäure einer Sprudelflasche. Da der Shergotty-Meteorit relativ jung ist – er verließ den Mars vor 175 Millionen Jahren – könnten noch in der jüngeren geologischen Vergangenheit des Mars größere Wassermengen durch diesen Mechanismus auf die Oberfläche gelangt sein.(Nature Bd. 409, S. 487)
Ute Kehse