Der Pfadfinder steht bereit. Die zweite Marsmission der Nasa für 1996, Mars Pathfinder, soll in der Zeit vom 2. bis zum 31. Dezenber von Cape Canaveral starten. Die Sonde wird eine kleine Forschungsstation und einen Roboter auf dem Mars absetzen. Die Wissenschaftler wollen damit eine neue, billige Methode testen, Material auf Planeten zu landen.
Fallschirm, Bremsraketen und Airbags gehören zu der Ausrüstung, die für die Landung benötigt wird. Zunächst wird die Sonde mit circa 7,5 Kilometern pro Sekunde in die Marsatmosphäre eindringen. Um die zunehmende Geschwindigkeit abzubremsen wird sich in 10 bis 6 Kilometer Höhe ein Fallschirm öffnen. Zur weiteren Verlangsamung werden in rund 1,5 Kilometer Höhe die Bremsraketen gezündet und die Airbags entfaltet. Die Luftbehälter hüllen die Sonde vollständig ein und sollen Beschädigungen durch den Aufprall verhindern. Auf der Marsoberfläche wird das so gepolsterte Gerät zunächst wie ein großer Fußball herumhüpfen. Bis dieser Riesenball endgültig in Ruhelage kommt können mehrere Minuten vergehen. Anschließend wird den Airbags, soweit sie noch intakt sind, die Luft abgelassen. Jetzt ist die Sonde bereit ihren Auftrag auszuführen. Die Meßinstrumente sollen Daten über die Zusammensetzung der Oberfläche, die Atmosphäre, der Rotation und über die Topographie des Mars gewinnen. Hierzu wird unter anderem der Roboter Sojouner von der Sonde ausgesetzt werden. Das Gefährt bewegt sich wegen der größeren Stabilität auf sechs Rädern vorwärts und wird durch ein Solarmodul angetrieben. Trotzdem trägt auch Sojouner das radioaktive Plutonium 238 mit sich herum, um genügend Wärme für das Funktionieren der Elektronik bereitzustellen. Die Gegend, die Sojourner erkunden wird, ist ein ehemaliges “Flußbett”, das sogennante “Ares Vallis” ungefähr 850 Kilometer südöstlich der Landestelle der Viking I-Sonde. Bei planmäßigem Verlauf der Mission wird die Sonde im Juli 1997 am Mars ankommen.
Sebastian Jutzi
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