Eigentlich hat die Erde nur einen Mond, doch manchmal wird sie ein paar Jahre lang von kleineren Asteroiden begleitet. Ein kürzlich entdeckter “Quasi-Mond” kreist derzeit auf einer korkenzieherförmigen Bahn um die Erde, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Forscher um Paul Chodas vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa berichteten auf der Lunar and Planetary Conference in Houston von der Entdeckung von 2003 YN107. Der Brocken verhält sich im Augenblick wie ein Erdmond. In Wirklichkeit kreist er jedoch auf einer ähnlichen Bahn wie die Erde um die Sonne und eilt dieser manchmal voraus, manchmal folgt er ihr. Die jetzige Phase begann 1996 und dauert noch bis 2006. Wahrscheinlich wurde der Brocken bei einem größeren Meteoriteneinschlag auf dem Mond losgeschlagen, vermutet Chodas.
Die Forscher glauben, dass es eine ganze Klasse von Asteroiden gibt, die zusammen mit der Erde um die Sonne kreisen. Vor zwei Jahren wurde ein Objekt namens 2002 AA29 entdeckt, das allerdings erst in 500 Jahren wieder zum Quasi-Satelliten der Erde wird. Ein dritter Himmelskörper, Cluithne, schwingt zuweilen ebenfalls um die Erde herum. Chodas hält diese Asteroiden für geeignete Ziele, von denen Gesteinsproben zur Erde geholt werde könnten.
Ute Kehse