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Kometensuche im Internet am erfolgversprechendsten

Astronomie|Physik

Kometensuche im Internet am erfolgversprechendsten
Wer einen neuen Kometen entdecken möchte, sollte nicht in den Himmel schauen, sondern ins Internet. Auf der Website des Sonnenobservatoriums Soho entdeckte der chinesische Amateur-Astronom Xing Ming Zhou aus der Provinz Xin Jiang am 12. April einen neuen Kometen, der den Namen “C/2002 G3 (SOHO)” erhielt.

Der Schweifstern ist der 422. Komet, der mit Hilfe von Soho seit der Inbetriebnahme des Observatoriums vor sechs Jahren entdeckt wurde. Die meisten davon fielen Amateurastronomen auf, die sich die Echtzeitbilder von der Sonnenkorona aus dem Internet herunterluden. Auch Zhou ist von der klassischen Astronomie zur Jagd im Internet übergegangen. Von 1985 bis 2000 hatte er den Himmel über 1600 Stunden mit einem Teleskop nach Kometen abgesucht, seit September 2000 durchkämmt er die Soho-Bilder. “Dabei habe ich 13 neue Kometen entdeckt, einer davon war sogar der hellste in den letzten zwei Jahren”, berichtet Zhou stolz.

Auch für Wissenschaftler sind die Soho-Daten interessant: “Diese Population von sonnennahen Kometen war bislang noch überhaupt nicht bekannt, weil sie sehr klein sind und schwach leuchten”, sagt Douglas Biesecker von der Firma L3 Com Analytics Corporation im US-Bundesstaat Virginia. “Sie leuchten erst auf, wenn sie so nah an die Sonne kommen, dass man sie mit gewöhnlichen Teleskopen nicht mehr sehen kann. Das geht nur vom Weltraum aus, mit einem Instrument, das Koronograph heisst und die Sonnenscheibe verdeckt.”

Der neue Komet erreichte am 17. April seinen sonnennächsten Punkt, bei einer Distanz von 12,3 Millionen Kilometern von der Sonne. Er wird noch einige Tage auf der Internet-Seite von Soho zu sehen sein, bevor er aus dem Blickfeld des Koronographen verschwindet.

Ute Kehse
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