Die flüchtige Hochatmosphäre eines Planeten bei einem anderen Stern hat das Hubble-Weltraumteleskop erforscht. Das Kunststück gelang bei einem „Heißen Jupiter” namens HD 209458b. Er umrundet seinen 150 Lichtjahre von der Erde entfernten Stern im Sternbild Pegasus alle 3,5 Tage in 7,6 Millionen Kilometer Abstand – das entspricht nur einem Zehntel der Distanz des Merkurs von der Sonne. „Die intensive Ultraviolett-Strahlung des Sterns heizt die Planetenatmosphäre auf bis zu 15 000 Kelvin auf”, sagt Gilda Ballester von der University of Arizona, die Leiterin des Astronomen-Teams. Dadurch strömt die Atmosphäre – überwiegend Wasserstoff – ins All ab und bildet einen Schweif ähnlich wie bei einem Kometen. Trotz des gewaltigen Gasverlusts von 10 000 Tonnen pro Sekunde wird der Planet seine Gashülle aber wohl noch über fünf Milliarden Jahre lang halten können, wenn er nicht vorher in seinen Stern stürzt.
Die Spektralmessungen gelangen, weil der Planet immer wieder vor seinem Stern vorüberzieht. Bei diesen „Transits” wurden auch Sauerstoff-, Kohlenstoff- und Natrium-Atome nachgewiesen. Das Spitzer-Weltraumteleskop der Nasa hat inzwischen auch Wärmestrahlung der heißen Planeten-Atmosphäre gemessen.
Für unerfreuliche Schlagzeilen sorgte das Hubble-Weltraumteleskop durch eine andere Meldung: Am 27. Januar fiel seine Advanced Camera for Surveys (ACS) aus – vermutlich durch einen Kurzschluss. Rund zwei Drittel der anstehenden Beobachtungen sollten mit ACS gemacht werden. Nun kommen die anderen Instrumente des Teleskops verstärkt zum Einsatz. Falls sich das Problem nicht beheben lässt, müssen sich Astronauten von einem Space Shuttle aus an die Reparatur machen. Das wird aber frühestens im Mai 2008 möglich sein.