Da dieses eigenartige Verhalten so regelmäßig auftrat, vermuteten die Wissenschaftler einen Zusammenhang mit den Gezeiten des Ozeans, in den sich der Eisstrom schiebt. Tatsächlich zeigten weitere Messungen, dass die Bewegungen immer kurz nach dem Höhepunkt der Flut und genau zwischen Hoch- und Niedrigwasser einsetzten. Bei Nipptiden, wo der Unterschied zwischen Ebbe und Flut nicht so stark ausgeprägt war, verliefen die Eisbewegungen weniger heftig und regelmäßig.
Während der Bewegungsphasen legt der Eisstrom pro Minute eine Strecke von einem Meter zurück. Das sei ungewöhnlich viel, sagt Studienleiter Bindschadler. Bereits nach etwa dreißig Sekunden sei die volle Geschwindigkeit erreicht. “Wir waren erstaunt, dass lediglich eine Tidenveränderung von einem Meter ausreichte, den Eisstrom in so kurzer Zeit zum Stillstand zu bringen oder zu beschleunigen”, berichtet der Geologe.
Die Wissenschaftler erklären die ruckartigen Bewegungen mit den Kräften, die von oben und unten auf das Eis einwirken. Während der obere Teil des Eises immer nach vorne schiebe, drücke die Flut von unten gegen das Eis, und es entstehe eine Scherspannung, erklärt Sridhar Anandakrishnan, einer der Autoren der Studie. Bei einer Änderung des Wasserdrucks von unten entspanne sich das Eis schließlich in einer sehr schnellen Vorwärtsbewegung.