Erhöhte Kohlendioxidkonzentrationen waren vermutlich nicht für das Ende der Eiszeit vor 300 Millionen Jahren verantwortlich. Das haben britische Biologen anhand fossiler Blätter herausgefunden. Ihre Ergebnisse schildern David Beerling von der Universität Sheffiled in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Acadamy of Sciences (Artikel #3049).
Die Biologen untersuchten die Spaltöffnungen fossilisierter Blätter ausgestorbener baumartiger Bärlappgewächses, um den Kohlendioxidgehalt der Luft vor etwa 300 Millionen Jahren zu bestimmen. Pflanzen brauchen Kohlendioxid zum Überleben. Je weniger Kohlendioxid einer Pflanze zur Verfügung steht, desto mehr solcher Stomata bilden ihre Blätter aus. So kann sie geringe Mengen effektiver nutzen. Um das Modell abzugleichen, studierten Beerling und seine Kollegen auch die Stomata von “Lycopodium cernuum” ? eine heute lebende verwandte Pflanze der fossilen Bärlappbäume, die ähnliche Gewohnheiten und Photosyntheseraten hat.
Die damaligen Pflanzen hatten sehr viele Spaltöffnungen, fanden die Wissenschaftler. Somit war der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre am Ende der Eiszeit vor 300 Millionen Jahren sehr gering ? zu gering, um das Ende einer Eiszeit einzuleiten, sagen die Forscher. Dafür müssen andere Faktoren wie zum Beispiel Bewegungen der Kontinentalplatten verantwortlich gewesen sein, vermuten Beerling und sein Team.
Cornelia Pfaff
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