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Fröhliches Asteroidenhüpfen

Astronomie|Physik

Fröhliches Asteroidenhüpfen
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Die Raumsonde Dawn, hier in einer Illustration, soll die Asteroiden Vesta und Ceres erforschen.
Selbst für die scharfen Augen des Weltraumteleskops Hubble sind Asteroiden nur als verschwommene Flecken zu sehen. Einen schärferen Blick soll demnächst die Raumsonde Dawn ermöglichen, die am 7. Juli 2007 zu den Kleinplaneten Ceres (950 Kilometer im Durchmesser) und Vesta (maximal 530 Kilometer lang) startet.

Die Planetenforscher hoffen, dass sie durch die Erforschung der beiden Asteroiden Informationen über die Entstehung des Sonnensystems und der Planeten bekommen. Der kartoffelförmige Felsbrocken Vesta gibt bislang Rätsel auf: Nach seiner Entstehung scheint Vesta teilweise geschmolzen zu sein, so dass Metalle wie Eisen nach unten sinken und sich im Zentrum des Asteroiden sammeln konnten. Allerdings ist Vesta dafür eigentlich zu klein: In einem Asteroiden steht, anders als in Planeten, nicht genug Gravitationsenergie zur Verfügung, um das Innere zu verflüssigen. Deshalb sind Asteroiden meist auch unregelmäßig geformt.

Einige Forscher vermuten daher, dass Vesta durch ein oder zwei Supernova-Explosionen mit den radioaktiven Elementen Aluminium-26 und Eisen-60 gespickt wurde. Beim Zerfall dieser Stoffe wäre zusätzliche Hitze entstanden, die den Brocken zum Schmelzen gebracht haben könnte. Das würde erklären, warum Vestas Oberfläche Spuren von Basaltströmen und Magmaozeanen zu tragen scheint. Die Sonde Dawn, die im Oktober 2011 bei Vesta eintreffen und den Asteroiden sieben Monate lang umkreisen soll, wird nicht nur Fotos machen, sondern auch das Schwerefeld messen und durch spektroskopische Messungen bestimmte Mineralien erkennen können.

Die Ergebnisse der Mission könnten die Theorien zur Entstehung der Erde und der der anderen Gesteinsplaneten verändern: Bislang nehmen Forscher an, dass die Vorläufer von Erde, Venus, Mars und Merkur aus einfachen, gleichförmig zusammengesetzten Gesteinsbrocken heranwuchsen. Falls Asteroiden mit Eisenkern wie Vesta dagegen das typische Baumaterial waren, könnten sich die Planeten ganz anders entwickelt haben als bislang angenommen

Der zweite Halt von Dawn ist Ceres, ein kreisrunder Eisball und der größte Asteroid im Asteroidengürtel. Das Hüpfen von einem Orbit zum nächsten ist ein absolutes Novum in der Raumfahrt. Nur dank des neuartigen Ionenantriebes, der wesentlich weniger Treibstoff verbraucht als herkömmliche Raketenmotoren, kann Dawn diese Aufgabe bewältigen.

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Die Eisschicht von Ceres ist vermutlich 60 bis 120 Kilometer dick. Sie verdeckt zwar die früheste Jugend des Asteroiden, aber die Planetenforscher hoffen, dass sie durch die Erforschung von Ceres herausfinden, warum einige Planeten wie die Erde reich an Wasser sind, während die meisten anderen ? Merkur, Venus, der Mond ? staubtrocken blieben. “Vesta wird uns etwas über die früheste Epoche erzählen”, sagt Projektleiter Chris Russel von der Universität von Kalifornien in Los Angeles, “und Ceres wird uns zeigen, was danach kam.”

Ute Kehse
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