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Fossilienfund in Mexiko

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Fossilienfund in Mexiko
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So könnte der gehörnte Dinosaurier Coahuilaceratops ausgesehen haben. Die beiden Hörner erreichten jeweils eine Länge von über 120 Zentimetern.
US-Wissenschaftler haben eine neue Dinosaurierart entdeckt, die Hinweise über die Ausbreitung der Urzeitgiganten in der späten Kreidezeit gibt. Der Pflanzenfresser mit dem Namen Coahuilaceratops magnacuerna gehört zu den Hornsauriern und lebte vor rund 72 Millionen Jahren. Seine beiden Hörner sind die größten bisher gefundenen. Zudem entdeckten die Forscher um Mark Loewen und Scott Sampson vom Utah Museum of Natural History in Salt Lake City noch weitere bisher unbekannte Dinosaurierarten, die Aufschlüsse über die Umwelt und Ökologie in der frühen Geschichte des amerikanischen Kontinents liefern sollen.

Der Dinosaurier Coahuilaceratops magnacuerna war ein schwerer Brocken: Sieben Meter lang und über zwei Meter groß, brachte es der Urzeit-Riese auf ein Gewicht von vier bis fünf Tonnen. Allein der massige Schädel erreichte eine Länge von mehr als zwei Metern. Besonders hervorstechen lassen ihn jedoch vor allem die beiden über den Augen liegenden Hörner: Mit mehr als hundertzwanzig Zentimetern Länge kann es bislang kein anderer Saurier mit ihnen aufnehmen. Der vegetarisch lebende Gigant streifte vor ungefähr zweiundsiebzig Millionen Jahren im heutigen Mexiko umher und ist der erste in diesem Land entdeckte Hornsaurier. Die gewaltigen Hörner geben den Wissenschaftlern Rätsel auf. Sampson und seine Kollegen gehen davon aus, dass die Auswüchse dazu dienten, Geschlechtspartner anzulocken und gegen Rivalen zu kämpfen.

Der Fund könnte nach Ansicht der Wissenschaftler wichtig für das Verständnis des Ökosystems des urzeitlichen Kontinents sein. In der späten Kreidezeit vor 97 bis 65 Millionen Jahren waren große Teile Nordamerikas aufgrund des hohen globalen Meeresspiegels überflutet. Ein warmer, seichter Ozean erstreckte sich vom Golf von Mexiko bis hinauf ins Nordpolarmeer und trennte den Kontinent in West- und Ostamerika. Mexiko markiert den südlichsten Punkt der westlichen, Laramidia genannten Landmasse, die bis nach Alaska reichte. Die Fossilien der Hornsaurier, zu denen auch der berühmte Triceratops gehört, bieten den Forschern ideale Beispiele für die dortige Evolution der Wirbeltiere. Zudem gehörte Coahuilaceratops magnacuerna zu den am südlichsten lebenden Riesenechsen Laramidias.

In unmittelbarer Nähe der Ausgrabungsstelle entdeckten die Forscher weitere Knochen. “Diese Region am südlichsten Ende von Laramidia könnte von verheerenden Stürmen heimgesucht worden sein”, sagt Sampson, “wenn dies der Fall ist, könnten derartige Katastrophen große Teile der Küste vernichtet und ein Massensterben der Dinosaurier ausgelöst haben”. Die Wissenschaftler erhoffen sich noch weitere Funde in dieser Region, die ihnen Aufschlüsse über die Veränderungen der Dinosaurier-Gemeinschaften in der späten Kreidezeit geben

Mark Loewen & Scott Sampson (Utah Museum of Natural History) et al.: New Perspectives on Horned Dinosaurs, Indiana University Press (Hrsg.) ddp/wissenschaft.de ? Gwydion Brennan
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