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Feuerball in 3D

Astronomie|Physik

Feuerball in 3D
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Auf den Langzeitbelichtungen der in der australischen Nullarborwüste installierten Kameras zeichnet sich die Bahn des Feuerballs deutlich ab. Foto: The Desert Fireball Network, funding from STFC and the EU
Bei der Jagd nach Meteoriten mit einer in der australischen Nullarborwüste installierten speziellen Messanlage meldet ein internationales Team von Astronomen erste Erfolge: Aus der Feuerspur, den der kosmische Gesteinsbrocken beim Eintritt in die Erdatmosphäre im Himmel zog, konnten die Wissenschaftler den Ort seines Einschlages auf der Erde so genau bestimmen, dass zwei Teile des Meteorits dicht neben diesem errechneten Punkt aufgefunden werden konnten. Aus den Daten errechneten die Forscher außerdem, dass die Brocken aus dem innersten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammen.

Das in der im Süden Australiens gelegenen Nullarborwüste installierte sogenannte Desert Fireball Network (DFN) ist in Zusammenarbeit von Forschern aus Australien, der USA, Tschechien und Großbritannien entstanden und hat zum Ziel, möglichst viele Meteoriten aufzuspüren und deren Herkunftsort zu ermitteln. Vier in großem Abstand installierte Kameras beobachten dabei Nacht für Nacht den über der Wüste meist klaren Himmel ? in der Hoffnung, den Feuerball im Bild festzuhalten, der beim Eintritt eines kosmischen Gesteinsbrockens in die Erdatmosphäre entsteht.

Da die vier Kameras diese feurige Spur aus unterschiedlichen Richtungen betrachten, lässt sich aus der Kombination die Bahn des Himmelskörpers berechnen, bis dieser schließlich als Meteorit auf der Erde einschlägt. Da die Nullarborwüste extrem vegetationsarm ist und aus hellem Kalk besteht, bestehen gute Chancen, die Bruchstücke einer solchen kosmischen Bombe am Boden auch tatsächlich aufzufinden.

Genau dies ist den Forschern auch bei dem nach seinem Einschlagsort Bunburra Rockhole benannten Meteoriten gelungen: Der Himmelskörper begann seinen feurigen Weg in die Erdatmosphäre in einer Höhe von rund 60 Kilometern und mit einer Masse von rund 22 Kilogramm, errechneten die Wissenschaftler. Bis zu seinem Einschlag an der Erdoberfläche zerbrach er in mehrere Teile und legte rund 60 Kilometer zurück. Eines dieser Einzelteile fanden die Forscher knapp 100 Meter neben der errechneten Einschlaglinie, ein zweites sogar nur 40 Meter davon entfernt.

Die Bahndaten erlaubten den Forschern außerdem eine Abschätzung, woher der Himmelskörper ursprünglich stammte: Demnach hatte er seine Laufbahn einst im inneren Teil des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter begonnen und geriet dann immer mehr in eine weiter innen liegende, erdähnliche Bahn, bis er schließlich auf der Erde einschlug. Da Gesteinsbrocken wie dieser aus der Frühzeit des Sonnensystems stammen, erhoffen sich Forscher aus deren Analyse neues Wissen über die Entwicklung der Planeten und Asteroiden.

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Philip Bland (Imperial College in London) et al.: Science (Bd. 325, S. 1525). ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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