Für die Untersuchungen wurde unter anderem ein spezielles Spektrometer verwendet, das die Mondoberfläche erkunden kann. Neue Analysen weisen dabei auf die Explosionshypothese hin: “Wir haben bestimmte Mineralien, nämlich Schichtsilikate, auf der Oberfläche von Phobos gefunden”, berichteten die Wissenschaftler. Zudem gab es Hinweise auf die Existenz von Mineralien, die auch auf dem Mars vorkommen. Insgesamt lasse das darauf schließen, dass Phobos enger mit dem Mars als mit anderen Objekten des Sonnensystems verwandt ist.
Messungen des Rheinischen Instituts für Umweltforschung an der Universität in Köln zeigten außerdem, dass die Dichte des Mondmaterials deutlich geringer ist als die von Asteroiden. Dies lässt darauf schließen, dass Phobos wie ein Schwamm aufgebaut ist, mit Poren, die bis zu 45 Prozent des Mondinneren ausmachen. Auch diese Entdeckung stützt laut den Forschern die Explosionshypothese, denn ein Objekt aus einem solch porösen Material hätte den Sog in die Marsumlaufbahn überhaupt nicht überlebt. Der Mond scheint also eher vor Ort oder zumindest in nächster Nähe entstanden zu sein, indem sich Trümmer und Gesteinsbrocken aneinander lagerten. Die Poren entstehen, weil sich zunächst die größten Geröllteile zusammenfinden und dann kleinere Bruchstücke nachfolgen, ohne aber alle Lücken auszufüllen.
Auch wenn die neuen Untersuchungen alle auf die Explosionshypothese hindeuten, gibt es nach wie vor keine Sicherheit über die Ursprünge von Phobos. Es reiche nämlich nicht aus, die Dichte des Materials zu kennen, um die genaue Zusammensetzung zu ergründen, betonten die Forscher. Eine weitere Mission, die im nächsten Jahr startet, soll nun zusätzliche Messwerte liefern.