Astronomen nehmen an, dass bei Supernovae vom Typ Ia ein weißer Zwerg explodiert, der zu viel Material von einem zweiten Himmelskörper aufgesaugt hat. Ob es sich bei den Begleitern um rote Riesen oder andere weiße Zwerge handelt, ist aber unklar. Da die neue Supernova nur 21 Millionen Lichtjahre entfernt in der Galaxie M101 (auch Feuerrad-Galaxie genannt) liegt, könnte der Vorgängerstern auf älteren Bildern des Weltraumteleskops Hubble zu sehen sein. Danach fahnden die Forscher nun.
Schon drei Stunden, nachdem die Explosion entdeckt worden war, nahm ein Teleskop auf den Kanaren ein Spektrum auf. Weitere Teleskope auf Hawaii und in Kalifornien beobachteten das Ereignis, sobald es ins Blickfeld kam. Die Forscher können nun die chemische Zusammensetzung der äußeren Hülle des explodierenden Sterns entschlüsseln. “Man kann tatsächlich Originalmaterial des Sterns sehen, der da explodiert”, freut sich Andrew Howell von der University of California in Santa Barbara.
Die Forscher richten ihre Teleskope permanent weiter auf die Supernova, um deren Verlauf genau zu beobachten. “Einige der wichtigsten astronomischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte beruhen auf Supernovae vom Typ Ia”, sagt Cenko. Die Entfernungsmessungen ergaben zum Beispiel, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt. Daraus folgerten Astronomen, dass es eine bislang unbekannte Kraft gibt, die der Schwerkraft entgegenwirkt – die rätselhafte Dunkle Energie. “Wir wissen aber nicht genau, wie vielfältig Typ- Ia-Supernovae sind”, sagt Joshua Bloom, ebenfalls aus Berkeley. Er und seine Kollegen hoffen nun, dass ihr kosmisches Maßband genauer wird, wenn sie die Physik ihrer Standardkerzen besser verstehen.