Bei anderen Sternen gestaltete sich die Beobachtung der Vibrationen bislang schwierig, weil die hervorgerufenen Helligkeitsschwankungen Modellrechnungen zufolge nur wenige tausendstel Prozent stark sind und teilweise Perioden von mehreren Tagen haben. Dennoch hatte es bereits Hinweise darauf gegeben, dass einige Sterne ähnlich wie die Sonne von Beben erschüttert werden. Zum Beispiel weist das Gas in der Atmosphäre von Procyon Doppler-Verschiebungen auf, die wahrscheinlich auf solche Vibrationen zurückzuführen sind.
Der im vergangenen Jahr in Betrieb genommene Satellit Most, der 820 Kilometer über der Erdoberfläche kreist, kann die Helligkeitsschwankungen sehr viel präziser messen als Teleskope auf dem Erdboden. Die Instrumente des Satelliten funktionieren hervorragend, dennoch entdeckte Most bei Procyon keine Sternbeben. Weiss und Kollegen stellen die Daten im Journal Nature (Bd. 430, S. 51) vor und haben zwei mögliche Erklärungen für das Phänomen: Zum Einen könnten die Beben auf Procyon, anders als bislang gedacht, gar nicht vorhanden sein. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass die Messungen von Störsignalen überlagert werden. So könnten andere Gasbewegungen die Vibrationen der Sternbeben verschleiern.