Aufgrund von Untersuchungen an Zirkon-Kristallen kommen Mineralogen der Universität Münster zu dem Schluss, dass die erste Erdkruste sich bereits vor 4,3 Milliarden Jahren bildete. Sie stellen ihr Ergebnis im Fachmagazin Science vor.
Das Team um Erik Scherer bestimmte in den in Westaustralien gefundenen
Zirkon-Kristallen das prozentuale Verhältnis der beiden
Hafnium-Isotope Hf-176 und Hf-177.
Isotope sind “Spielarten” des gleichen chemischen Elementes. Verschiedene Isotope haben gleiche chemische, aber unterschiedliche physikalische Eigenschaften. Im Unterschied zu Hf-177 entsteht Hf-176 beim radioaktiven Zerfall von
Lutetium. Das erlaubt den Wissenschaftlern eine Altersbestimmung des Gesteins.
Voraussetzung für eine genaue Altersbestimmung ist aber die Kenntnis der Zerfallsrate von Lutetium. Diese war erst vor kurzem präzisiert worden. Mit der revidierten Zerfallsrate kommen die Forscher zu dem Schluss, dass die erste Erdkruste sich 200 Millionen Jahre früher bildete als ähnliche Untersuchungen es bisher ergeben hatten. Für ein einzelnes Kristallkörnchen erhielten sie sogar ein Alter von 4,4 Milliarden Jahren.
Axel Tillemans