Auch die Festigkeit des Untergrundes weist auf die Anwesenheit von Flüssigkeiten hin: Das Penetrometer ? ein spezielles Instrument, das beim Aufschlag der Sonde 15 Zentimeter tief in den Boden eindrang ? stellte fest, dass der Boden an der Oberfläche von einer dünnen, festen Kruste bedeckt ist. Darunter befindet sich eine Schicht mit der Konsistenz von nassem Sand. Auf einem der Fotos scheint eine Art Bodennebel erkennbar zu sein. Wegen der Temperaturen von wenig mehr als 90 Grad über dem absoluten Nullpunkt handelt es sich aber nicht um Wasserdampf, sondern Ethan- oder Methandunst. Wie Methan in der Atmosphäre verteilt ist, zeichneten die Instrumente der Huygens-Sonde beim 2 ½-stündigen Abstieg durch die Atmosphäre auf. Es gebe Anzeichen für Methan-Wolken, berichtet die Esa.
Auf einigen Fotos vom Landeanflug sind kurze Drainage-Kanäle zu erkennen, die in eine schwarze Fläche münden. Womöglich handelt es sich dabei um einen See oder ein Meer, das aus einer dunklen, teerartigen Flüssigkeit zu bestehen scheint.
Insgesamt konnte Huygens 350 Bilder vom Titan machen. Geplant waren eigentlich 700, doch auf der Cassini-Sonde war die Sofware für einen der beiden Kommunikationskanäle nicht aktiviert. Auf der Hälfte der 350 Bilder ist nur Nebel zu sehen, erst 20 Kilometer über der Oberfläche wurde der Blick auf den Landeplatz frei.
Huygens prallte mit einer Geschwindigkeit von 4,5 Metern pro Sekunde auf dem Landeplatz auf, überlebte den Einschlag jedoch. Eine Stunde und zehn Minuten nach der Landung verstummte die Sonde. Die Daten, die sie in drei Stunden und 37 Minuten zur Erde schickte, werden zahllose Forscher viele Jahre lang beschäftigen.