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Eis auf dem schmutzigen Schneeball

Astronomie|Physik

Eis auf dem schmutzigen Schneeball
Auf der Oberfläche des Kometen Tempel-1 befinden sich geringe Mengen zehn bis fünfzig Mikrometer großer Wassereisteilchen. Nur etwa drei bis sechs Prozent der Kometenoberfläche bestehen aus Wassereis, berichten Forscher um Jessica Sunshine von der Science Applications International Corporation in Chantilly (US-Bundesstaat Virginia) in der Zeitschrift Science.

Die Forscher wiesen damit erstmals Wassereis auf der Oberfläche eines Kometen direkt nach. Auch bisher hatten Planetenforscher schon angenommen, dass Kometen sich als “schmutzige Schneebälle” beschreiben lassen. Schließlich besteht der Schweif von Kometen zu einem großen Teil aus winzigen Eisteilchen. Wegen der heftigen Aktivität von Kometen ließ sich das Wasser aber bislang nicht direkt im Kern nachweisen.

Sunshine und ihren Kollegen gelang dies jetzt mit Hilfe der Sonde Deep Impact, die den Kometen Tempel-1 im vergangenen Jahr mit einem Projektil beschoss. Mithilfe des Infrarotspektrometers der Sonde entdeckten die Forscher Absorptionslinien im Spektrum des Kometen, die sich nur durch die Anwesenheit von Wassereis-Partikeln erklären lassen. Den Forschern zufolge sind die Teilchen zwischen zehn und fünfzig Mikrometer groß. Die Eisteilchen, die in der Koma nachgewiesen wurden, waren mit einer Größe von einem halben bis einem Mikrometer wesentlich kleiner. Die Forscher nehmen daher an, dass der Kometenkern aus relativ lose miteinander verbundenen Teilchen besteht, die beim Einschlag des Projektils in viele winzige Splitter zerplatzten.

Den Forschern zufolge muss sich unter der Oberfläche des Kometen noch wesentlich mehr Wassereis befinden. Die relativ geringe Wassermenge auf der Oberfläche reiche als Erklärung für das im Schweif reichlich vorhandene Eis nicht aus, schreiben Sunshine und Kollegen.

Jessica Sunshine (Science Applications International Corporation (SAIC) in Chantilly, VA) et al.: “Exposed Water Ice Deposits on the Surface of Comet Tempel 1”, Sciencexpress, 2. Februar 2006, DOI: 10.1126/science.1123632 Ute Kehse
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