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Astronomie|Physik • bdw+

Einsteins größter Irrtum

26. September 2022

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Die Flucht der Galaxien: Der Weltraum dehnt sich aus – das zeigt sich daran, dass alle gravitativ nicht gebundenen Galaxienhaufen auseinanderstreben. Es gibt aber keinen gemeinsamen Mittelpunkt, deshalb sind Illustrationen wie diese eigentlich irreführend. Vielmehr entfernen sich alle Systeme voneinander, und zwar umso rascher, je größer ihr Abstand bereits ist.
©Illustration: mauritius images/Science Photo LibraryRüde Replik: Weil Einstein Friedmanns Lösungen der Relativitätstheorie nicht wahrhaben wollte, schmetterte er sie als „verdächtig“ ab – hatte sich dabei jedoch schwer verrechnet (letztlich indem er durch Null dividierte). Das Foto zeigt den handschriftlichen Entwurf seiner Kritik vom 18. September 1922. Das Manuskript wurde drei Monate später in der 1919 von Einstein mitbegründeten Zeitschrift für Physik veröffentlicht. In ihr war zuvor auch Friedmanns Artikel erschienen – damals mit nur einem „n“ im Autorennamen. Einstein schrieb ihn mit „nn“, was sich im Deutschen durchgesetzt hat, obwohl auch „Fridman“ und „Friedman“ (später selbst bei Einstein) gebräuchlich sind.
©The Hebrew University of Jerusalem, IsraelReumütiger Rückzieher: Im Mai 1923 musste Einstein einsehen, dass Friedmanns Rechnungen zu kosmologischen Modellen der Relativitätstheorie mathematisch völlig korrekt waren, und widerrief daraufhin seine fehlerhafte Kritik vom Vorjahr. Doch er blieb weiterhin skeptisch, denn der letzte Halbsatz im erhalten gebliebenen Manuskript besagt, dass Friedmanns Resultaten „eine physikalische Bedeutung kaum zuzuschreiben sein dürfte“. Einstein hatte die Passage vor dem Absenden aber vorsichtshalber gestrichen, sodass sie nicht gedruckt wurde – andernfalls hätte er sich nachträglich erneut blamiert.
©The Hebrew University of Jerusalem, IsraelLunare Ehre: Alexander Friedmanns kosmische Leistungen werden inzwischen nicht nur allgemein anerkannt, sondern auch vielfach gewürdigt. So hat die Internationale Astronomische Union einen Einschlagskrater auf dem Mond nach ihm benannt. Er misst 102 Kilometer im Durchmesser, wird von zahlreichen kleineren Kratern überlagert und befindet sich von der Erde aus gesehen leider unsichtbar auf der Rückseite unseres Trabanten. Das Foto stammt vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA.
©NASA, GSFC, Arizona State Univ., LRO

„Der Einfluss von Friedmanns kosmologischen Arbeiten kann kaum überschätzt werden“, schreiben Claus Kiefer, Physik-Professor an der Universität Köln, und Hermann Nicolai, Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.

„Friedmann verdient es, der Vater der Urknall-Kosmologie genannt zu werden“, sagt Ari Belenkiy, Wissenschaftshistoriker und Mathematiker an der Simon Fraser

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