Ein Anzeichen für solche Magnetfelder ist Synchrotronstrahlung, schreiben die Forscher: Elektronen, die von intergalaktischen Magnetfeldern herumgewirbelt werden, senden Radiowellen aus. Diese versuchten die Forscher mit den beiden Teleskopen einzufangen. Tatsächlich entdeckten sie bei ihren Messungen im Sternbild Coma (Haar der Berenike) eine gewaltige, magnetisierte Plasmawolke, in der energiereiche Elektronen durchs All schwirren. Mit ihrem Durchmesser von 600 Millionen Lichtjahren ist die Wolke größer als sämtliche bekannten kosmischen Strukturen.
Kronberg zufolge wirft die Entdeckung zahlreiche Fragen auf: “Durch welchen Mechanismus kann ein solch riesiges Objekt entstehen, dessen Form nicht mit einer einzelnen Galaxie oder einem Galaxienhaufen übereinstimmt?” wundert sich der Forscher. Womöglich sei dieser Mechanismus auch für die Entstehung der mysteriösen ultra-energiereichen kosmischen Strahlung verantwortlich. Der Forscher spekuliert, dass Schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien ihre Gravitationsenergie durch einen noch unbekannten Prozess in jene schnellen geladenen Teilchen umwandeln, wobei auch riesige Magnetfelder entstehen.
Das Team um Kronberg hält es außerdem für möglich, dass intergalaktische Plasmawolken die kosmische Hintergrundstrahlung überlagern. Deren Messungen müssten dann entsprechend korrigiert werden, um ein genaues Bild des jungen Universums zu bekommen.