Grandiose Galaxie: Mit etwa 205.000 Lichtjahren Durchmesser ist NGC 7038 doppelt so groß wie unsere Milchstraße, sieht aber ganz ähnlich aus. Das Foto stammt vom Hubble-Weltraumteleskop und zeigt eine enorme Detailfülle dank einer integrierten Belichtungszeit von 15 Stunden. Die Spiralgalaxie befindet sich im Sternbild Indianer am Südhimmel und wurde als diffuses Nebelfleckchen am 30. September 1834 von John Herschel im südafrikanischen Kapstadt entdeckt. Der Astronom vermutete bereits, dass das Objekt eine Sterneninsel außerhalb der Milchstraße ist. Aber er konnte nicht einmal ahnen, dass die Spiralgalaxie die gigantische Entfernung von rund 220 Millionen Lichtjahren hat und mit der zwei Tage später erspähten elliptischen Galaxie NGC 7014 das hellste Mitglied eines ganzen Galaxienhaufens ist: Abell 3742. Dieser befindet sich inmitten einer noch größeren Ansammlung von Galaxien, dem Pavo-Indus-Superhaufen. Er liegt in direkter Nachbarschaft des Superhaufens Laniakea, an dessen Rand sich unsere Galaxis bewegt.
© ESA/Hubble, NASA, D. Jones, G. Anand, L. Shatz
Etwa 6.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Achterdeck des Schiffs: RS Puppis ist ein Cepheid. Solche variablen Sterne sind keine Seltenheit im All. Doch RS Puppis ist besonders nahe und hell sowie in eine dunkle Staubwolke gehüllt, die durch „Lichtechos“ sichtbar wird. RS Puppis hat ungefähr die 190-fache Größe, die 9,2-fache Masse der Sonne und ein Alter von 28 Millionen Jahren. Seine Leuchtkraft variiert innerhalb von 41,5 Tagen um einen Faktor 5: zwischen dem 14.200- und 29.500-fachen der solaren Leuchtkraft, was mit einer Schwankung seiner Größe zwischen etwa 164 und 208 Sonnenradien einhergeht. Anhand solcher Helligkeitsschwankungen können Astronomen kosmische Distanzen bestimmen. Dies hat unser Weltbild revolutioniert und ist nach wie vor von großer Bedeutung für die Kosmologie.
© NASA, ESA, Hubble Heritage Team/STScI/AURA, Hubble/Europe Collaboration, H. Bond/STScI
Der Aufbau unseres Universums: Im großen Maßstab, gemittelt über ein paar Dutzend Millionen Lichtjahre, bildet die Materie im Weltall eine dreidimensionale Struktur, die an ein dichtes Gespinst von Spinnennetzen erinnert: das kosmische Netzwerk (cosmic web). Aufwendige Computersimulationen – die Abbildung zeigt einen Ausschnitt – können die Entstehung und Entwicklung dieses universellen Gebildes inzwischen detailliert nachvollziehen und so die astronomischen Beobachtungen erklären helfen.
© NASA, ESA, E. Hallman/University of Colorado, Boulder