Heimatverbundener Nachwuchs
Die Gattung Massospondylus gehörte zur Gruppe der Prosauropoden. Anders als ihre gewaltigen Nachfahren, die Sauropoden, bewegten sich erwachsene Prosauropoden auf zwei Beinen fort. Wie die Forscher jetzt schreiben, krochen die Massospondylus-Küken aber offenbar auf allen Vieren umher. Die Fußabdrücke zeigen, dass sie sich in der Nähe des Nestes aufhielten, bis sie ihre Größe etwa verdoppelt hatten. Die Nester waren zudem sehr ordentlich angeordnet ? was nach Meinung der Forscher darauf hindeutet, dass das Muttertier die Eier nach dem Legen noch einmal zusammenschob.
Die Nester, die bei Straßenarbeiten gefunden wurden, enthielten bis zu 34 Eier. Im Vergleich zu den erwachsenen Tieren waren sie winzig: Sie erreichten nur die Größe eines Hühnereis, während ausgewachsene Exemplare einige Hundert Kilogramm wogen und bis zu sechs Meter lang waren. Die Forscher rätseln nun, wie die winzigen Küken zu derart großen Tieren heranwachsen konnten. Vielleicht werden neue Fossilien dieses Rätsel lösen können: Die Forscher um Reisz vermuten, dass der Fundort noch zahlreiche weitere versteinerte Gelege enthält, die durch die Erosion wahrscheinlich nach und nach freigegeben werden.