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Die ersten Schritte der Babydinos

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Die ersten Schritte der Babydinos
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Liebevolle Babypflege: Dinosaurier der Gattung Massospondylus bildeten Brutkolonien, in denen viele Hundert Jungtiere heranwuchsen. © Julius Csotonyi
Der Dinosaurier Massospondylus, ein früher Verwandter der riesigen vierbeinigen Sauropoden, zog seine Jungen in Kolonien groß. Das zeigen die versteinerten Überreste von zehn Nestern der Saurier, die als erwachsene Tiere immerhin etwa sechs Meter lang wurden. Freigelegt hat sie ein Forscherteam um den Kanadier Robert Reisz. Dabei entdeckten die Wissenschaftler, dass einige der Eier noch Embryos enthielten. Auch versteinerte Fußabdrücke der Babys fanden sich in den Felsen.

Die Fossilien sind etwa 190 Millionen Jahre alt und stammen aus den ersten Tagen des Zeitalters Jura. Damit sind die Eier etwa hundert Millionen Jahre älter als die bisher ältesten bekannten Dino-Gelege. ?Es gibt zwar sehr viele Dinosaurier-Fossilien, doch über die Fortpflanzungsbiologie der Tiere ist relativ wenig bekannt?, sagt Co-Autor David Evans. ?Diese bemerkenswerten Fossilien zeigen uns, dass die Eiablage schon bei ersten Dinosauriern ähnlich organisiert war wie bei Arten, die viel später lebten.?

Heimatverbundener Nachwuchs

Die Gattung Massospondylus gehörte zur Gruppe der Prosauropoden. Anders als ihre gewaltigen Nachfahren, die Sauropoden, bewegten sich erwachsene Prosauropoden auf zwei Beinen fort. Wie die Forscher jetzt schreiben, krochen die Massospondylus-Küken aber offenbar auf allen Vieren umher. Die Fußabdrücke zeigen, dass sie sich in der Nähe des Nestes aufhielten, bis sie ihre Größe etwa verdoppelt hatten. Die Nester waren zudem sehr ordentlich angeordnet ? was nach Meinung der Forscher darauf hindeutet, dass das Muttertier die Eier nach dem Legen noch einmal zusammenschob.

Die Nester, die bei Straßenarbeiten gefunden wurden, enthielten bis zu 34 Eier. Im Vergleich zu den erwachsenen Tieren waren sie winzig: Sie erreichten nur die Größe eines Hühnereis, während ausgewachsene Exemplare einige Hundert Kilogramm wogen und bis zu sechs Meter lang waren. Die Forscher rätseln nun, wie die winzigen Küken zu derart großen Tieren heranwachsen konnten. Vielleicht werden neue Fossilien dieses Rätsel lösen können: Die Forscher um Reisz vermuten, dass der Fundort noch zahlreiche weitere versteinerte Gelege enthält, die durch die Erosion wahrscheinlich nach und nach freigegeben werden.

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Robert Reisz (University of Toronto in Missauga) et al.: Proceedings of the National Academy of Sciences, Online-Vorabausgabe © wissenschaft.de – Ute Kehse
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