Sie fanden heraus, dass dieser Planet alle zwei Stunden einmal um den Pulsar kreist. Sein Bahnradius beträgt 600.000 Kilometer ? etwas weniger als der Radius der Sonne. Daraus folgern sie, dass sein Durchmesser höchstens 60.000 Kilometer beträgt, das entspricht dem Fünffachen des Erddurchmessers. Wäre er größer, würde die Schwerkraft des Neutronensterns ihn zerreißen. Bei dieser verhältnismäßig geringen Größe ist der Planet so schwer wie Jupiter, seine Dichte ist mindestens so hoch wie die von Platin.
?Diese hohe Dichte des Planeten sagt uns etwas über seinen Ursprung?, sagt Matthew Bailes. Er und sein Team vermuten, dass der Planet der Kern eines massiven Sterns ist, der 99,9 Prozent seiner Masse an den Pulsar verloren hat. Einer Theorie zufolge werden alle Millisekunden-Pulsare durch einen solchen Massetransfer auf ihre ungewöhnlich hohen Drehgeschwindigkeiten beschleunigt. 70 Prozent aller Millisekunden-Pulsare werden tatsächlich von einem zweiten Stern begleitet, meist einem weißen Zwerg. Warum die anderen 30 Prozent alleine sind, ist unklar. Das Team um Bailes vermutet nun, dass der Begleiter unter sehr speziellen Umständen von einem Stern in einen Planeten verwandelt wird, wie PSR J1719-1438. Sie spekulieren außerdem, dass manche Geber-Sterne durch den Masseschwund sogar komplett zerstört werden. Sie nennen die verbleibenden einsamen Neutronensterne ?Schwarze-Witwen-Pulsare?.