Die Forscher waren dem kosmischen Kreisel mit den Röntgensatelliten Integral und RXTE auf die Spur gekommen. Denn XTE J1739-285 ist ein Objekt, das in unregelmäßigen Abständen Röntgenstrahlung aussendet. Neutronensterne sind die stark komprimierten Überreste von explodierten Sternen, bei denen Materie von der Masse der Sonne in einer Kugel mit einem Durchmesser von zehn Kilometern zusammengequetscht ist. Viele Neutronensterne haben normale Sterne als Begleiter und saugen von diesen Gas an. Das Gas sammelt sich auf der Oberfläche des Neutronensterns an. Wenn die Schicht fünf bis zehn Meter dick ist, kommt es zu thermonuklearen Explosionen, die einige Sekunden oder Minuten dauern und energiereiche Strahlung freisetzen.
XTE J1739-285 hatte bereits 1999 solche Aktivitäten gezeigt und war 2005 erneut zum Leben erwacht. Durch Messungen bei anderen Neutronensternen war bekannt, dass während der Ausbrüche Oszillationen zu beobachten sind, die mit der Rotationsgeschwindigkeit des Sterns zusammenhängen. Die Messungen der beiden Satelliten ergaben, dass XTE J1739-285 etwa doppelt so schnell rotiert wie der schnellste bislang bekannte Neutronenstern. Das schnelle Wirbeln gibt den Forschern Aufschlüsse über das Innenleben der Schwergewichte, sagt Ko-Autor Erik Kuulkes vom Integral Science Operations Centre der Esa in Spanien: “Wenn wir solch hohe Geschwindigkeiten auch bei anderen Neutronensternen finden, können wir einige Modelle zum inneren Aufbau ausschließen.”