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Das rote Juwel im All

Astronomie|Physik

Das rote Juwel im All
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Die nahezu perfekte Symmetrie des "roten Quadrats" belegt, dass die Umgebung des Sterns besonders ruhig ist. Bild: Dr. Peter Tuthill, Palomar and Keck Observatories
Ein quadratischer kosmischer Nebel, den die Astronomen Peter Tuthill und James Lloyd im Sternbild Schlange entdeckten, dürfte in Zukunft einen vorderen Platz in der Liste der exotischen, faszinierend schönen Himmelsobjekte einnehmen. Das rote Quadrat, wie die Forscher den Nebel tauften, erinnert an einen leuchtenden Edelstein.

Der etwa 5.000 Lichtjahre entfernte Stern, zu dem der Nebel gehört, heißt offiziell MWC 922. Die Forscher nehmen an, dass der Nebel aus zwei Kegeln mit einer Öffnung von 90 Grad besteht ? ähnlich wie das Jonglierspielzeug Diabolo. Das scharfe Bild, aufgenommen im infraroten Licht, gelang den Forschern mithilfe des Keck-2-Teleskops auf Hawaii und dem Mount Palomar Hale-Teleskops in Kalifornien. Dank fortschrittlicher Bildbearbeitungstechnologie, der so genannten adaptiven Optik, konnten sie Verzerrungen durch die Atmosphäre entfernen.

“Die fast perfekte Symmetrie dieser komplexen geometrischen Formen ist wirklich atemberaubend”, sagt Peter Tuthill. Besonders interessant finden er und Lloyd eine Reihe gerader, heller Linien, die in einem Winkel von 90 Grad zur Symmetrieachse verlaufen und nach Ansicht der Forscher von episodischen Ausbrüchen des zentralen Sterns stammen. Die beiden Wissenschaftler vermuten, dass es sich bei MWC 922 um einen sterbenden Stern handelt ? und sehen einen möglichen Bezug zu den zwei rätselhaften polaren Ringen, die die Supernova SN1987A umgeben. “Wenn man den Doppelkegel im Geiste dreht und aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, werden aus den geraden Linien Ellipsen, die sich überschneiden”, sagt Tuthill. “Wir können nicht ausschließen, dass MWC 922 eines Tages als Supernova explodiert und die äußeren Bereiche des jetzigen Nebels auf ähnliche Weise zum Leuchten bringen wie bei SN1987A.”

Peter Tuthill (Universität von Sydney) und James Lloyd (Cornell-Universität, Ithaca): Science, Bd. 316, S. 247 Ute Kehse
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