Ähnliche Ereignisse hat es in den vergangenen 2000 Jahren aber schon mehrfach gegeben, berichtete Stoner in San Francisco. “Die Bewegung könnte Teil einer normalen Oszillation sein. Am Ende wird sich der Pol wieder von Sibirien nach Kanada zurückbewegen”, sagte der Forscher. Stoner und seine Kollegen untersuchten Ablagerungen mehrerer arktischer Seen, die Eisenmineralien enthalten und daher Informationen über das Erdmagnetfeld archiviert haben. Historische Aufzeichnungen reichen nur etwa 400 Jahre zurück.
Stoner berichtete, dass der magnetische Nordpol sich etwa alle 500 Jahre innerhalb eines einzigen Jahrhunderts um mehrere tausend Kilometer verlagert. In den letzten 2000 Jahren traten drei solche Sprünge auf, die gleichzeitig mit kürzlich entdeckten plötzlichen Veränderungen des gesamten Erdmagnetfeldes geschahen. “Geomagnetische Veränderungen können sehr viel abrupter ablaufen als wir dachten”, resümierte Stoner.
Umkehrungen des gesamten Feldes sind hingegen sehr viel seltener: Zum letzten Mal tauschten magnetischer Nord- und Südpol vor 780.000 Jahren die Lage.