Der Raubsaurier Allosaurus fragilis könnte nach Annahmen britischer Wissenschaftler nur ein “schwacher Beißer” gewesen sein. Er habe seine Beute eher durch heftige Stöße mit dem Kopf zerrissen, berichten sie in der Donnerstag erscheinenden Zeitschrift “Nature” (Bd. 409, Nr. 6823, S. 1033). Ein Computermodell über die Spannungen im Kopf des Sauriers zeige, dass dieser wohl nicht fähig war, Knochen zu durchtrennen.
Emily Rayfield von der Universität Cambridge (Großbritannien) modellierte den Schädel des Sauriers im Computer nach einer Reihe von Tomographie-Aufnahmen. Die Forscherin berechnete die zu erwartende Belastung der Knochen nach der gleichen Methode, mit der sonst mechanische Bauteile und Bauwerke bestimmt werden. Dabei fand sie heraus, dass die Beißmuskulatur des Tieres weit unter denen des verwandten Tyrannosaurus rex liege.
Dennoch ist der schmale, offen und leicht gebaute Schädel extrem stabil, zeigten die Untersuchungen. Dies könnte darauf hindeuten, so die Forscher, dass das Tier seinen Kopf mit hoher Geschwindigkeit ähnlich wie ein Beil in sein Opfer stieß. Ein ähnliches Verhalten kann man auch beim heutigen Komodo-Waran, der größten lebenden Echsenart, beobachten.
dpa
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