Der Asteroid Hermes besteht aus zwei Objekten, die einander umkreisen. Das berichten Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Erst in der vergangenen Woche war der Himmelskörper wiederentdeckt worden, nachdem Astronomen ihn 66 Jahre lang aus den Augen verloren hatten.
Die beiden Körper, aus denen Hermes besteht, sind in etwa gleich groß. Das stellten die Forscher um Jean-Luc Margot fest, als sie Radarmessungen des
Arecibo-Observatoriums in Puerto Rico auswerteten. Da die beiden Teile einander sehr nahe sind, beeinflussen sie sich gegenseitig mit ihrer Anziehungskraft. Inzwischen drehen sie sich ebenso schnell um sich selbst, wie sie einander umkreisen, vermutet Margot. Die Teile zeigen einander daher immer dieselbe Seite.
Bereits im Oktober 1937 hatte der deutsche Astronom Karl Reinmuth Hermes entdeckt. Die Astronomen verloren den Asteroiden jedoch wieder aus den Augen, bevor sie ihn näher untersuchen konnten. Brian Skiff vom Lowell-Observatorium in Arizona fand ihn dann in der vergangenen Woche wieder. Hermes umläuft die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn und benötigt für eine Umrundung etwas mehr als zwei Jahre. An zwei Stellen kommt er dabei nach kosmischen Maßstäben der Erde sehr nahe: Der geringst mögliche Abstand beträgt etwa 600.000 Kilometer. Eine Kollision des Asteroiden mit der Erde würde aufgrund seiner Größe eine weltweite Katastrophe auslösen. Auf seiner jetzigen Umlaufbahn ist seine Entfernung zur Erde allerdings so groß, dass kein Anlass zu Sorge besteht.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann