EIN HEISSER MÄRZ, Aprilwetter im Juli, ein Dezember mit Frühlingsluft – das Wetter veranstaltet wundersame Kapriolen. Sind das die Boten des kommenden Klimawandels? Oder nur Ausrutscher, statistisch unwichtig in einer insgesamt harmlosen Entwicklung? Wie wird sich das Klima wirklich verändern?
Wir bringen Sie zu den Experten und Forschungseinrichtungen, die Antworten auf diese Fragen haben. Unsere Wetterreise – begleitet von dem Hamburger Wetterprofi und Veranstalter des ExtremWetterKongresses Frank Böttcher – führt Sie von der Zugspitze bis zur Nordseeküste. Diese Tour bietet nicht nur Informationen zuhauf, sondern auch unterschiedlichste Wetter- und Klimaereignisse. Wir reisen im April, weil in keiner anderen Jahreszeit die verschiedenen Klimazonen Deutschlands so deutlich zu erleben sind. Maximal 30 Teilnehmer fahren im 4-Sterne-Bus quer durch Deutschland. Unsere Herbergen sind 4- oder 5-Sterne-Hotels.
Die Tour beginnt in den Alpen. Auf der Zugspitze werden die Meteorologen der Wetterstation über das Bergwetter und über ihre Arbeit an einem der extremsten Arbeitsplätze unseres Landes berichten. Der Klimawandel macht sich hier besonders bemerkbar: Der Zugspitzgletscher schmilzt seit Jahren. Wir erfahren vor Ort, wie man das verhindern will. Am Fuß der Alpen kämpft Georg Vogl mit seinen Flugzeugen gegen den Hagel. Wir besuchen ihn und seine Kollegen, die ihre Maschinen auf die Einsätze vorbereiten. Das Observatorium Hohenpeißenberg des Deutschen Wetterdienstes ist das älteste in Deutschland und ein Zentrum der Ozonforschung. Wir informieren uns über die Arbeit der Forscher und ihre Ergebnisse. Von hier fahren wir durch die niederschlagsreichste Region Deutschlands, das Allgäu, zum Bodensee und erleben bei der EADS, wie Wettersatelliten entwickelt und gebaut werden.
Der Südwesten Deutschlands ist unsere wärmste Ecke. Wir durchqueren ihn und erfahren in Deutschlands „Houston”, im Darmstädter Raumfahrtkontrollzentrum Eumetsat, wie Wettersatelliten gesteuert werden. Das Herz der Wettervorsage schlägt in der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Hier blicken wir einem Meteorologen über die Schulter und sprechen mit Experten. Im Wetterpark sehen wir moderne Messanlagen für die Wettervorhersage. Manfred Niekisch, Professor und Direktor des Frankfurter Zoos, erklärt uns dann im Tierpark, welche Auswirkungen der Klimawandel auf Tiere und Pflanzen haben wird. Anschließend geht es weiter nach Goslar: Im Regenschatten des Harzes fällt so wenig Niederschlag wie in einer Steppe. Andererseits gibt es im Harz Permafrostböden als Relikte aus der Eiszeit. Der Geoökologe und Privatdozent Dr. Martin Gude von der Universität Jena führt uns vor Ort in seine Forschung ein.
Wetter beeinflusst die Geschichte:
In Kalkriese erfahren wir, wie die Varusschlacht ablief. Der Historiker Dr. Reinhard Behrens zeigt uns, wie das Wetter den Lauf der Weltgeschichte verändert hat. Stürme und steigende Wasserspiegel sind das Thema beim Leiter des Sturmflutwarndienstes in Hamburg, Dr. Sylvin Müller-Navarra in Hamburg. Mit Frank Böttcher produzieren wir eine Fernsehsendung mit Wetternachrichten und im Planetarium projiziert Direktor Thomas Kraupe das Klima an die Planetariumskuppel.
Ozeane sind die Klimamaschinen der Erde.
Professor Mojib Latif, einer der renommiertesten Klimaforscher weltweit, verdeutlicht in seinem Kieler Institut die Hintergründe. Anschließend geht es zurück nach Hamburg und von dort mit dem Katamaran nach Cuxhaven. Unterwegs berichtet uns ein Kapitän aus der seemännischen Praxis über Stürme, Routenplanung und Monsterwellen. Weiter geht es mit dem Bus. In Bremerhaven erleben wir einen Sturm im Windkanal, erfahren am Alfred-Wegener-Institut, was die Polargebiete mit dem Weltklima zu tun haben, und im Klimahaus zeigt uns Geschäftsführer Arne Dunker, wie Deutschland und die Welt klimatisch zusammenhängen. Frank Böttcher, Geschäftsführer des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation in Hamburg und Wettermoderator des Fernsehsenders Hamburg 1 kennt sich wie kaum ein anderer in der deutschen Klima- und Wetterforschungsszene aus – und er ist ein Meister in der populärwissenschaftlichen Darstellung komplizierter Sachverhalte.
Frank Böttcher wird den roten Faden zwischen unseren Forschungsstationen spannen und uns mit Insiderinformationen versorgen. Von bild der wissenschaft begleitet Sie Korrespondent Thomas Willke. Die Reise dauert von Sonntag, 11. April, bis Mittwoch, 21. April 2010. Sie beginnt im oberbayerischen Rosenheim und endet in Bremerhaven.