Als die ersten Wirbeltiere das Land eroberten, leistete ihnen ein gewaltiger Gliederfüßer Gesellschaft. Vor 330 Millionen Jahren schob sich ein 1,60 Meter langer und einen Meter breiter Seeskorpion über einen Strand im heutigen Schottland und hinterließ dabei eine gewaltige Fußspur, berichtet Martin Whyte von der University of Sheffield in der Zeitschrift Nature.
Whyte entdeckte Spuren des sechsbeinigen Hibbertopterus in einer Sandsteinwand in Schottland. Es handelt sich um eine sechs Meter lange und einen Meter breite, gewundene Spur. Außen sind Kratzspuren der sechs unterschiedlich langen Beine zu erkennen. Eine durchgehende Furche in der Mitte interpretiert Whyte als Schleifspur vom Schwanz des Seeskorpions. Die Lage des Schwanzes deute darauf hin, dass sich das Tier nicht im Wasser befand, als es die Spuren erzeugte. Bislang galten die mittlerweile ausgestorbenen Seeskorpione als reine Wasserbewohner.
Hibbertopterus ist damit der größte Gliederfüßer, der sich jemals aufs Trockene wagte. Zum Stamm der Gliederfüßer zählen unter anderem Krebse, Insekten und Spinnen. Für die Wirbeltiere, die den Schritt vom Wasser ans Land etwa zur gleichen Zeit wagten, dürfte das gepanzerte Ungeheuer wohl keine Gefahr gewesen sein. Wie Whyte schreibt, schob sich Hibbertopterus mühsam im Schneckentempo über den Strand.
Martin Whyte: “A gigantic fossil arthropod trackway”, Nature 438, S. 576 Ute Kehse