Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) umfaßt alle Ansätze, Computer von einer befehlsabhängigen zu einer eigenständigen Maschine zu entwickeln. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich die Schwerpunkte der KI-Forschung verändert, was mit der enorm gestiegenen Leistungsfähigkeit der Hardware zusammenhängt. Gegenwärtig geht es um fortgeschrittene Experten- und Wissenssysteme, Neuronale Netze, Selbstlernende Systeme, Sprach- und Personenerkennung, intelligente Unterstützung von Multimedia-Anwendungen oder Fuzzy Logic, also Entscheidungen bei unscharfen und widersprüchlichen Vorgaben.
Die Zahl der Veröffentlichungen der letzten Dekade Arbeiten zur Künstlichen Intelligenz haben Konjunktur. Bemerkenswert ist die enorme Zahl der Publikationen: Im “Science Citation Index” – Basis des bdw-Wissenschafts-Index – kommen pro Jahr inzwischen gut 3000 hinzu.
Deutschland im internationalen Vergleich Beim Ländervergleich führen klar die USA. In den letzten Jahren konnten andere Länder etwas aufholen. Aktiv sind Deutschland, Italien, Großbritannien, Taiwan, Australien, aber auch Indien und Israel. Japans Beitrag ist eher bescheiden.
Die Besonderheit In der Top-Liste stellt das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern und Saarbrücken eine Besonderheit dar. Es handelt sich um eine gemeinnützige GmbH mit Gesellschaftern aus Industrieunternehmen (Alcatel, Daimler-Chrysler, SAP, Siemens) und öffentlichen Einrichtungen (Fraunhofer-Gesellschaft, Universität Kaiserslautern, GMD). Das 1988 gegründete Zentrum beschäftigt 115 Mitarbeiter und finanziert sich vollständig aus der Auftragsforschung mit einem Industrieanteil von etwa 40 Prozent.
Dr. ULRICH SCHMOCH und ANGELA HULLMANN, Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung, Karlsruhe
Ulrich Schmoch / Angela Hullmann