Bei der Erforschung der Ebola, die sich derzeit in Westafrika ausbreitet, beobachten die Wissenschaftler eine Mutation des Virus. „Sie ist nicht stärker als erwartet, weil Viren generell schnell mutieren”, sagt Stephan Becker, Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Marburg. „Das Problem ist, dass niemand weiß, welche Auswirkungen die Veränderung in den Gen-Sequenzen mit sich bringt: Erhöht oder verringert sie die Mortalität? Macht sie das Virus mehr oder weniger pathogen?”
Zurzeit ist Ebola erst dann ansteckend – und überhaupt nachweisbar –, wenn die ersten Symptome auftreten. Dies geschieht zwischen 2 und 21 Tagen nach der Infektion. Das Virus überträgt sich von Mensch zu Mensch durch den Kontakt von Schleimhäuten oder kleinen Wunden mit den Körperflüssigkeiten (Schweiß, Speichel, Blut, Sperma) und Ausscheidungen (Erbrochenes, Urin, Kot) von Kranken. Über die Luft wird das Virus nicht übertragen. Eine entsprechende Mutation halten Experten für unwahrscheinlich. Doch Becker schränkt ein: „Wenn ein Ebola-Patient jemandem direkt ins Gesicht niest, kann der sich über Augen, Mund und Nase sehr wohl anstecken.”