Einst sollte die Glas-, Beton- und Stahlanlage in der Wüste Arizonas autarke Ökosysteme und langjährige menschliche Isolationsexperimente beherbergen. Als futuristisches Experiment zur Kolonisierung des Weltraums gefeiert oder als New-Age- und Überlebenscamp verspottet, konnte Biosphäre 2 die ehrgeizigen Ziele jedoch nicht erfüllen. Doch aus der Science-fiction wird nun Wissenschaft: 1996 hatte die Columbia University, New York, die 150 Millionen-Dollar-Anlage versuchsweise übernommen. Jetzt beschloß das Direktorium, Biosphäre 2 weitere zehn Jahre zu betreiben – für wissenschaftliche Ausbildungszwecke und ökologische Studien. Erforscht werden unter anderem der Einfluß unterschiedlicher Kohlendioxid-Anteile in der Luft auf Flora und Fauna sowie Stoff- und Energiekreisläufe in verschiedenen Ökosystemen.
Rüdiger Vaas