Als Armin Witt 1997 die Gesellschaft für außergewöhnliche Ideen ins Leben rief, war es sein Ziel, verkannten Genies ein Forum zu bieten. Seit dem Erscheinen seines Buches „Das Galilei-Syndrom – unterdrückte Erfindungen und Entdeckungen” gilt der Publizist als Anlaufstelle für enttäuschte Hobbyforscher. Eine fadenförmige Solarzelle, ein geräuscharmer Windflügelrotor, satellitengesteuerte schwimmende Inseln oder ein energiesparender Freikolbenmotor – die meisten Erfindungen ließen sich nicht vermarkten. „Interessengruppen aus der Wirtschaft verhindern eine demokratische Nutzung der Erfindungen”, glaubt der 49jährige. Monatliche Treffen, die Witt seit eineinhalb Jahren veranstaltet, gelten inzwischen als Ideenbasar und Kontaktbörse: Zuweilen reisen 200 Erfinder, Forscher und interessierte Laien aus dem gesamten süddeutschen Raum nach München – keine weltfremden Eigenbrötler à la Daniel Düsentrieb, wie Witt betont. Kritisch aber fair würden die Ideen vom Auditorium diskutiert. „Wir stellen bewußt jeweils nur ein Projekt pro Abend vor, statt Ideen publikumswirksam abzufackeln”, erklärt der Initiator. Erste Erfolge sind sichtbar: Vertreter der Industrie und Patentanwälte mischen sich immer häufiger unter die Zuhörer.
Armin Witt / Carola Pfeifer