Der “ökologische Fußabdruck” ist ein griffiges Maß für den Naturverbrauch des Menschen. Mathis Wackernagel und William Rees erfassen damit die Land- und die Wasserfläche, die notwendig sind, um unseren Ressourcenverbrauch zu decken und den Abfall aufzunehmen.
Das erst auf Seite 85 präsentierte Rechenmodell, das sich hinter dem Schlagwort verbirgt, erfaßt den irdischen Ressourcenverbrauch allerdings scheinbar derartig genau, daß Zweifel angebracht sind. Nicht alle Zahlen sind für den Leser überprüfbar – dafür sind die Wege, wie natürliche Ressourcen auf der Welt übernutzt und damit verbraucht werden, sehr anschaulich dargestellt.
Das Buch ist ein Plädoyer für eine “nachhaltige Entwicklung”. Viele Fallbeispiele und eine große Datenfülle geben diesem luftigen Begriff eine praktische Bedeutung. Der menschliche Zerstörungstrieb, der heute nicht irgendeinen Lebensraum, sondern den gesamten Planeten bedroht – argumentieren die Autoren -, sei dank unserer Fähigkeit zur Einsicht in Grenzen zu halten.
Manches in ihrer Argumentation mutet allerdings naiv an: Um etwa Heiz- und Transportenergie zu sparen – und somit den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern -, schlagen die Autoren vor, Städte kompakter zu bauen. Dies würde auch “die sozialen Kontakte verbessern”.
Leider fehlen Verlags-Informationen über den Zeichner der teils skurrilen Skizzen, die das Buch humorvoll auflokkern – und sogar über die Autoren. Daß William Rees “Humanökologie” lehrt, erfährt der Leser nur nebenbei im Fließtext auf Seite 16.
Mathis Wackernagel, William Rees UNSER ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK Wie der Mensch Einfluß auf die Umwelt nimmt Birkhäuser Basel 1997 194 S., DM 34,-
Donné Norbert Beyer