Der Mensch bildet Antibiotika auf der Haut, um sich gegen Krankheitserreger zu schützen. Mediziner von der Hautklinik der Universität Kiel isolierten aus Hautschuppen ein kleines Protein, das sie “beta-Defensin 2” tauften. Es tötet Bakterien und Pilze. Dazu lagern sich mehrere Defensin-Moleküle auf der Oberfläche der Mikroben zu einer Röhre zusammen, die sich durch die Zellwand der Keime bohren. Diese laufen aus und sterben ab.
beta-Defensin 2 wird gebildet, sobald Hautzellen mit Pilzen oder Bakterien in Kontakt kommen.
Die Forscher denken an einen künftigen medizinischen Einsatz des körpereigenen Bakterizids: Für die Bekämpfung hartnäckiger Hautinfektionen könnte eine neue therapeutische Strategie darin bestehen, mit kontrolliertem Einsatz von Keimen die Produktion von beta-Defensin2 gezielt anzukurbeln.
Nicola Siegmund-Schultze