Wissenschaftler der BASF haben ein Pflanzenschutzmittel entwickelt, das im Wein-, Gemüse-, Obst- und Getreideanbau gegen Schadpilze wie Mehltau eingesetzt werden kann. Das Vorbild des Fungizids F 500 ist selbst ein Pilz: der Kiefernzapfenrübling, der Strobilurin A produziert. Mit diesem Wirkstoff wehrt der Pilz sehr effektiv Konkurrenten ab. Weil der Abwehrstoff sehr lichtempfindlich ist, eignet er sich nicht ohne weiteres für den Einsatz in der Landwirtschaft. Daher haben die Forscher den Naturstoff im Labor nachgebildet und daraus eine neue Wirkstoffklasse entwickelt, die Strobilurine. Sie unterbrechen in den „Kraftwerken” der Pilze, den Mitochondrien, die Energieerzeugung: Die Sporen und das Pilzgeflecht sterben ab. Laut BASF wirken bereits 100 Gramm von F 500 pro Hektar gegen Schadpilze so stark wie die zehnfache Menge herkömmlicher Pflanzenschutzmittel. Die Forscher betonen, dass das Fungizid ökologisch verträglich sei und keine Auswirkungen auf den Geschmack der behandelten Pflanzen habe.
Hans Gorth