Viele Männer finden einen bestimmten weiblichen Körperbau besonders attraktiv: schmale Taille und breite Hüften. Das haben Studien in verschiedenen Ländern übereinstimmend ergeben. Wie sie zeigten, kommt es nicht auf die Körperfülle an – die übrigens im Lauf der Geschichte ganz unterschiedlich gewertet wurde -, sondern auf die Körperproportionen.
Biologen erklären die männliche Vorliebe mit evolutionärer Auslese: Stark taillierte Frauen sind im Durchschnitt gesünder – sie erkranken beispielsweise seltener an Diabetes und haben weniger Herz-Kreislauf-Probleme. Die Folge: Sie bieten größere Chancen für gesunden Nachwuchs.
Diese Hypothese haben jetzt Douglas W. Yu vom Imperial College at Silwood Park im britischen Berkshire und Glenn Shepard von der University of California in Berkeley überprüft. Sie untersuchten, ob hinter der Vorliebe für Wohlproportioniertes die Verbreitung westlicher Schönheitsideale steckt.
Als Untersuchungsgruppe wählten die Forscher die Matsigenka in Peru, weil viele dieser Indianer weitgehend isoliert im Regenwald leben. Matsigenka-Männer mögen normalerweise Frauen mit breiten Taillen und fülligen Körperformen. Aufschlußreich ist, daß bei der Untersuchung von Matsigenka-Gruppen, die engeren Kontakt mit der Außenwelt haben, eine Verschiebung hin zum westlichen Schönheitsideal ans Licht kam.